Nitrat

Der Eintrag von Nitrat aus der landwirtschaftlichen Bodennutzung stellt nach wie vor die bedeutendste Ursache einer flächenhaften Belastung des oberflächennahen Grundwassers dar (Bericht Nährstoffmodellierung Rheinland-Pfalz). Insbesondere dort, wo eine intensive landwirtschaftliche Nutzung auf ungünstige Standortbedingungen trifft - Beispiele sind ein geringes Nitratrückhaltevermögen der Böden, ein geringer Grundwasserflurabstand, sandig-kiesige Porengrundwasserleiter oder Standorte mit einer geringen Grundwasserneubildungsrate - können im Grundwasser Nitratwerte von mehr als 50 mg/l gemessen werden. Die höchsten Nitratgehalte des oberflächennahen Grundwassers werden mit bis zu 150 – 300 mg/l an Messstellen in den Gemüseanbaugebieten der Vorderpfalz gemessen. Lange Verweilzeiten des Sickerwassers und lange Fließzeiten des Grundwassers können dazu führen, dass Reaktionen auf nitratmindernde Maßnahmen erst mit großer Verzögerung Jahre oder Jahrzehnte später im Grundwasser zu messen sind.

Im Jahr 2022 wurde an 590 Grundwassermessstellen (inkl. Quellen) des LfU die Nitratkonzentration im Grundwasser bestimmt.


Nitrat und EG-Wasserrahmenrichtlinie

Die wasserwirtschaftlichen Ergebnisse zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie in Rheinland-Pfalz werden mit dem aktuellen Bewirtschaftungsplan dokumentiert.

Bei der Bewertung des chemischen Zustandes der rheinland-pfälzischen Grundwasserkörper werden neben Nitrat weitere Stoffe berücksichtigt.

Nitrat und belastete Gebiete nach Düngeverordnung

Fachliche Grundlage der wasserwirtschaftlichen Gebietsabgrenzung ist die Umsetzung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung von mit Nitrat belasteten und eutrophierten Gebieten (AVV GeA). In Rheinland-Pfalz wurden die Nitratmesswerte der Jahre 2018 bis 2021 des so genannten Ausweisungsmessnetzes verwendet, um diese Punktdaten mit dem Regionalisierungsverfahren der Voronoi-Polygone auf die umgebende Fläche zu übertragen.

Nitrat Grundwasser 2022

Chemischer Zustand Grundwasserkörper

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Dr. Stephan Sauer
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