Station Kanzem-Land

Die 2019 bis 2020 neu errichtete Untersuchungsstation bei Kanzem ist die dritte in einer Reihe von ortsfesten Gewässer-Untersuchungsstationen seit 1976. Sie befindet sich an der Saar bei Fluss-km 6,7 am linken Ufer des frei fließenden Wiltinger Bogens. Messwasser erhält die Station durch eine Entnahmepumpe, die an einem frei bedienbaren Industriekran befestigt ist. Im Bild ist die Pumpe zur Verdeutlichung aus dem Wasser gehoben.

Die Station ist unbesetzt und wird vom LfU aus Mainz und von der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz Trier der SGD Nord im 2-Wochen-Rhythmus betreut. Bei besonderen Anlässen (z. B. Hochwasser) wird die Betreuung intensiviert.

Die Station Kanzem ist Überblicksmessstelle im Monitoring zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und sie ist Probenahmeort der Messprogramme der Internationalen Kommissionen zum Schutze der Mosel und der Saar gegen Verunreinigung (IKSMS). Auch fungiert Kanzem als nationale Hauptmessstelle der IKSR (Internationale Kommissionen zum Schutz des Rheins). Die Station ist Teil des Messnetzes zur Sauerstoffüberwachung Saar und des Handlungskonzepts zur Reduzierung des Wärmeeintrags in die großen rheinland-pfälzischen Fließgewässer bei hohen Wassertemperaturen des MKUEM.
Neben den Basismessgrößen zur Bewertung des Nährstoffhaushalts in Stichproben werden hier auch Mischproben gewonnen, die u. a. auf anorganische Spurenstoffe (z. B. Schwermetalle) und organische Spurenstoffe (z. B. Pflanzenschutzmittel, Arzneimittelwirkstoffe, PFAS) untersucht werden.

Es arbeiten in der Station permanent Sensoren für eine kontinuierliche Überwachung der Parameter Sauerstoff, Wassertemperatur, pH-Wert, Trübung, Nitrat und Leitfähigkeit. Deren Ergebnisse werden mittels Datenfernübertragung an eine Umweltdatenbank und ins Internet übermittelt.

Zudem ist die Station mit einem Chlorophyllmessgerät ausgestattet, das ab dem beginnenden Frühjahr das Algenwachstum überwacht. Dadurch kann die interessierte Öffentlichkeit im Sommer rechtzeitig vor hohen, potenziell toxischen, Gehalten von Blaualgen im Saarwasser gewarnt werden. Auch diese Ergebnisse werden zeitnah im Internet öffentlich gemacht.


Aufgestaute Gewässer nehmen quasi eine Mittelstellung zwischen frei fließenden Gewässern und stehenden Gewässern ein. Aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit nimmt die Selbstreingungskraft ab, d. h. das Gewässer reagiert empfindlicher auf Belastungen als ein frei fließendes Gewässer.

Aktuelle Messdaten der Station finden Sie im Wasserportal. (Zeigen Sie auf der Karte auf die mit einem roten Punkt gekennzeichnete Station und klicken Sie auf den anschließend eingeblendeten Link Für Messwerte hier klicken.)

Station mit Metalltreppe, die zur geöffneten Eingangstür führt
Gewässer-Untersuchungsstation Kanzem
Saarufer vor der Station mit grünem Kran zur Wasserentnahme
Wasserentnahme durch bedienbaren Kran mit Messwasserpumpe