Stoffstrommanagement

Das Land hat die Entwicklung und Betreuung von Stoffstrommanagementaktivitäten als Schwerpunktaufgabe definiert.

Dazu wurde in der Abteilung Kreislaufwirtschaft des Landesamtes für Umwelt das Kompetenzzentrum Stoffstrommanagement eingerichtet. Das Kompetenzzentrum besteht aus verschiedenen Mitarbeitern der Referate Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowie des Beratungsprojekts EffCheck.

Verschiedene Abfallarten werden beim Abriss eines Wohnhauses in Containern gesammelt.
Abfalltrennung beim Abriss eines Wohnhauses

Ziel des Gesetzes zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislaufwirtschaftsgesetz – KrWG) ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen. Deshalb sind Abfälle in erster Linie zu vermeiden und in zweiter Linie zu verwerten.

Ein deutlich weitergehendes und umfassenderes Instrument zur Ressourcenschonung stellt das Stoffstrommanagement dar. Dieses basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung ökologischer und ökonomischer Aspekte von Stoffströmen. Neben den Auswirkungen auf die Umweltmedien wie Wasser, Boden und Luft wird auch die Energieeffizienz in einer Stoffstromanalyse bewertet. Darauf aufbauend werden Managementstrategien entwickelt, um einen intelligenten, ressourceneffizienten Umgang mit Stoffen und Energien zu erreichen. Werden in die Bewertung ergänzend soziale Aspekte mit aufgenommen, ist eine nachhaltige, zukunftsverträgliche Entwicklung unserer Gesellschaft möglich (sustainable development).

Stoffstrommanagement kann auf den unterschiedlichsten Ebenen und in den verschiedensten Bereichen stattfinden, z. B. im innerbetrieblichen (produktionsintegrierter Umweltschutz, PIUS) oder im überbetrieblichen Bereich. Bei einem kommunalen Stoffstrommanagement steht die Nutzung von Abfällen als Wertstoffe, wie z. B. als Sekundärbrennstoffe oder -rohstoffe, im Vordergrund. Werden die Stoff- und Energieströme eines Produktes über dessen Lebensweg analysiert, wird ein produktorientiertes Stoffstrommanagement durchgeführt (integrierte Produktpolitik, IPP).

Prinzipiell geht es dabei immer um die Senkung des Materialdurchsatzes durch die gesamte Wirtschaft, die Nutzung energetischer Potenziale und um die Verringerung und den Ersatz ökologisch bedenklicher Stoffe.

In mehreren Arbeitskreisen wird an der Ausarbeitung von Strategien für das Schaffen nachhaltiger Kreisläufe mit optimaler Ressourcen- bzw. Materialeffizienz gearbeitet. Einen großen Bereich nehmen dabei die Bauabfälle ein. Es werden Informationen zu ausgewählten Abfallarten bzw. -branchen erstellt sowie Projekte durchgeführt. Neben diesen umfassenden Aufgaben werden darüber hinaus in konkreten Einzelfällen Bewertungen zur Abfallvermeidung und -verwertung für die zuständigen Behörden vorgenommen.