Bodenschutz
Böden sind ein essentieller Teil des Naturhaushalts und bilden die Grundlage für menschliches, tierisches und pflanzliches Leben. Sie dienen als Lebensraum und Siedlungsfläche, als land- und forstwirtschaftliche Nutzfläche, als Wasser-, Kohlenstoff- und Rohstoffspeicher, als Filter und Puffer gegenüber Schadstoffeinträgen sowie als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. Allerdings wirken sich die starken anthropogenen Einflüsse und der Klimawandel deutlich auf dieses sensible System aus. Meist werden negative Entwicklungen erst zu dem Zeitpunkt wahrgenommen, wenn die natürlichen Bodeneigenschaften bereits (negativ) verändert wurden.
Durch Maßnahmen des vor- und nachsorgenden Bodenschutzes sollen die vielfältigen Lebensraum- und Ökosystemfunktionen der Böden bewahrt bzw. ihrem natürlichen Zustand wieder nähergebracht werden. Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) als wissenschaftlich-fachliche Landesbehörde
- erarbeitet Arbeitshilfen, Leitfäden, Merkblätter und Informationsmaterialien auf dem Gebiet des Bodenschutzes für die Vollzugsbehörden, Ingenieur- und Planungsbüros sowie die Öffentlichkeit,
- berät und unterstützt die Bodenschutzbehörden des Landes bei wissenschaftlichen Fragestellungen, z. B. zu den Auswirkungen von Bodenverunreinigungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt, zur Verwertung von Bodenmaterial, zum Bodenschutz beim Bauen oder zur Auswahl von Untersuchungs- und Sanierungsverfahren,
- entwickelt und betreut das Bodenschutzkataster als Fachmodul des landeseinheitlichen Bodeninformationssystems, in dem u. a. Daten zum Bodenzustand, dem Vorhandensein von Altlasten oder Versiegelungen, und der Flächeninanspruchnahme aufgenommen sind,
- erhebt eigene Bodendaten in Kooperation mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) und der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF)
- erfasst systematisch und landesweit sämtliche Altablagerungen und Altstandorte.