Regenentlastungsanlagen
© Wolfgang Lieb

In Rheinland-Pfalz sind Mischwassersysteme vielfach verbreitet. Um eine Überlastung der Kanäle und damit auch Kläranlagen bei starken Niederschlagsereignissen zu verhindern, enthalten Mischwassersysteme Entlastungsbauwerke, die einen Teil des Mischwassers (ungereinigtes Abwasser vermischt mit Niederschlagswasser) direkt in die Gewässer einleiten, oder auch abschlagen. Um diese Einleitung von belasteten Abwässern möglichst gering zu halten, werden Speicher- und Pufferbecken, teilweise mit mechanischer Behandlung im Kanalsystem und auf der Kläranlage zum Einsatz gebracht.
In Rheinland-Pfalz leisten etwa 2.800 Regenüberlaufbecken, 2.600 Regenüberläufe sowie 2.000 Regenrückhaltebecken im Trenn- und Mischsystem einen wichtigen Beitrag zur Verringerung von Stoffeinträgen aus Siedlungsgebieten in Gewässer. Der ordnungsgemäße Betrieb und die Unterhaltung der Anlagen haben eine erhebliche Bedeutung auf die Reinigungsleistung auch im Hinblick auf das Erreichen des guten Zustands der Gewässer nach der Wasserrahmenrichtlinie.
Mischwasserentlastungen können einen bedeutenden Austragspfad für zahlreiche Nährstoffe sowie Schadstoffe ins Gewässer darstellen. In relevanten WRRL-Wasserkörpern sollen "Sonstige Maßnahmen zur Reduzierung der Stoffeinträge" umgesetzt werden.
Der Einbau und Betrieb von Messeinrichtungen zur Erfassung des Entlastungsverhaltens kann sinnvoll sein. Das DWA-Arbeitsblatt A100 fordert grundsätzlich eine Erfolgskontrolle durch Messungen als festen Bestandteil des Planungsprozesses.