Gewässerökologisches Klimafolgenmonitoring

Elektronisches Gerät - Datenlogger - neben einem Bachlauf
Datenlogger

Um den klimawandelbedingten Anstieg der Wassertemperatur und die damit verbundenen potenziellen Folgen für gewässerökologische Prozesse und Besiedlungsmuster aquatischer Organismen wissenschaftlich erfassen und bewerten zu können, startete 2018 ein langfristig angelegtes gewässerökologisches Klimafolgenmonitoring. Im Fokus stehen möglichst anthropogen gering beeinflusste Gewässer. Das Messnetz umfasst in Rheinland-Pfalz ach kleinere und mittlere Fließgewässer in unterschiedlichen hydrogeologischen Regionen und den Laacher See und ist Teil einer größeren Messkulisse von insgesamt 54 Messstellen in Fließgewässern und neun Seen innerhalb der KLIWA-Kooperation im süddeutschen Raum.

Mit diesem Klimafolgenmonitoring wird eine solide Datenbasis geschaffen, die zukünftig statistisch belastbare Aussagen ermöglicht. Dadurch sollen potenzielle, langfristige und durch die Erderwärmung hervorgerufene Effekte auf gewässerökologische Zusammenhänge erfasst werden, um frühzeitig ziel- und lösungsorientierte Handlungsoptionen bzw. Maßnahmen ableiten zu können.


Fließgewässer

Junger Lachs schwimmt am Grund
Junger Lachs

In den Fließgewässern (Wisserbach, Kesselingerbach, Tannenbach, Fellerbach, Ruwer, Rauruwer, Wellbach und Schwarzbach ) werden neben der kontinuierlichen Messung der Wassertemperatur und des Abflusses regelmäßig Daten zu Gewässerfauna und teilweise auch -flora im Rahmen eines biologischen Monitorings erhoben. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf den aquatischen Wirbellosen (Makrozoobenthos, MZB) und den Fischen, die als wichtige biologische Qualitätskomponenten auch für die ökologische Bewertung von Gewässern nach Wasserrahmenrichtlinie eine große Bedeutung haben. Außerdem wird in der Regel durch monatliche Messungen ein abgestimmtes Set an chemisch-physikalischen Parametern erfasst.


Stehgewässer

Ufer des Laacher Sees mit Holzsteg
Laacher See

Im Laacher See werden ebenfalls Daten zu den physikalisch-chemischen Randbedingungen sowie den wichtigen biologischen Besiedlungsparametern wie Phyto- und Zooplankton erhoben. Dabei gilt es hier jedoch auch die vertikale Dimension zu berücksichtigen, weshalb Tiefenprofile zur Erfassung des Schichtungsverhaltens bei der Datenerfassung eine große Rolle spielen. Dazu werden kontinuierliche Messungen der Wassertemperatur und des Sauerstoffgehaltes in verschiedenen Gewässertiefen durchgeführt. Außerdem sind im Vergleich zu den Fließgewässern aufgrund der größeren Abhängigkeit von den meteorologischen Bedingungen entsprechende Begleitparameter, wie z. B. Globalstrahlung, Windstärke und -richtung und Lufttemperatur, von besonderem Interesse.