15. Mainzer Arbeitstage zum Fischschutz in Fließgewässern

Aale in einem Eimer
Gefangene Aale direkt vor ihrem Transport in die Freiheit heimischer Gewässer.

Wie können die heimischen Fische besser in unseren Fließgewässern geschützt werden? Dieser Frage gingen rund 100 Expertinnen und Experten bei den 15. Mainzer Arbeitstagen im rheinland-pfälzischen Umweltministerium in Mainz nach.

Bereits im Jahr 1995 gründete sich die Aalschutz-Initiative in Rheinland-Pfalz. Die Kooperationspartner innogy SE und dem Land Rheinland-Pfalz mit seinen Berufsfischern haben sich zum Ziel gesetzt, mögliche Fischschäden – bedingt durch die Wasserkraft – zu minimieren und gleichzeitig den Aalbestand zu stärken. Leitgedanke ist der Ausgleich zwischen ökologischen und ökonomischen Interessen bei der klimafreundlichen Stromerzeugung durch Wasserkraft. So werden beispielsweise Aale in Mosel und im rheinland-pfälzischen Teil der Saar vor Wasserkraftwerken gezielt mit Reusen abgefischt, um sie an anderer Stelle in den Rhein zu setzen. Jedes Jahr können so bis zu 15.000 Aale ungehindert in Richtung ihrer Laichgebiete in der Sargassosee abwandern und vor den Turbinen geschützt werden.

„Aufgrund der langen Lebensdauer der Wasserkraftanlagen und der hohen Investitionen haben die Beteiligten hierbei bereits wirtschaftlich tragfähige Lösungen gefunden. Auf der Durchwanderung der Fließgewässer zu den Laich- und Aufwuchsgebieten müssen deshalb weitere wirksame und umsetzbare Schutzmaßnahmen für die Fische gefunden werden“, erläutert Dr. Stefan Hill, Präsident des Landesamtes für Umwelt. „Hierbei leistet keine andere erneuerbare Technologie einen so wichtigen Beitrag zur Energiewende und somit für die Erreichung der Klimaschutzziele, wie die Wasserkraft“, ergänzt Sandra Silva Riaño, Leiterin Wasserkraft der innogy SE. Als Betreiber der zehn Moselkraftwerke und vieler weiterer Anlagen in Deutschland liegt innogy ein nachhaltiger Betrieb am Herzen. Eines dieser begleitenden Projekte ist die Aalschutz-Initiative Rheinland-Pfalz, in die innogy SE bislang 2,6 Millionen Euro und Knowhow investiert hat. Die Initiative ist beispielhaft für einen wirksamen Fischschutz, der die Interessen aller Beteiligter berücksichtigt. Genauso wie die Fachkonferenz mit Ihrem Input für viele weitere wegweisende Maßnahmen und Forschungsvorhaben.

Die 15. Mainzer Arbeitstage "Aktuelle Entwicklungen zum Fischschutz in großen Fließgewässern" am 21. März 2019 war in sechs große Themenblöcke eingeteilt. Bei jedem Themenblock wurden dabei Vorträge über wissenschaftliche Studien sowie eigene Erfahrungen aus der Praxis gehalten.

Vorträge

Folgende Vorträge können bereits jetzt nachgelesen werden:

Sofortmaßnahmen zum Schutz von Blankaalen durch Partnerschaften

Carole Molitor, Administration de la Gestion de l‘ eau, Esch-sur-Alzette

Monitoring von Blankaalen im Umfeld von Wasserkraftanlagen

Dr. Lisa Heermann, Köln

Minderung turbinenbedingter Schäden: Forschung und Maßnahmen

Susanne Teggers-Junge, innogy SE, Essen

Dr. Elena Klopries, RWTH Aachen

Verhaltensbiologisch begründete Schutzmöglichkeiten

Roman Hugo, ecolo-gis, Blieskastel

Planung und Prüfung von Fischschutzeinrichtungen

Till Schneider, innogy SE, Essen

Die Aalschutz-Initiative Rheinland-Pfalz/innogy SE – Rück – Vorschau

Lothar Kroll, LfU Mainz