Bachpatenpreis

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Der Umweltpreis für Bachpatenschaften wird ca. alle 3 - 4 Jahre vergeben. Mit der Auszeichnung wird das ehrenamtliche Engagement von Bachpaten gewürdigt, die sich in beispielhafter Weise für die Belange des Gewässers einsetzen und einen wichtigen Beitrag zur Wasserwirtschaft leisten. Der Preis wird an drei Batenschaften vergeben, die in einem Bewertungsverfahren nach zuvor festgelegten Kriterien als herausragend aktiv bewertet wurden. Es ist immer schwierig, die drei "besten" herauszufinden, da meist alle Bachpatenschaften, die sich auf den Preis bewerben, ganz hervorragende Arbeit leisten.

Preisverleihung 2022

Anlässlich des Bachpatenfestes am 9. Juli 2022 zeichnete Klimaschutzministerin Katrin Eder in der Alten Lokhalle in Mainz folgende drei herausragende Bachpatenschaften aus:

Preisverleihung 2022
ARGE Nister/Obere Wied - Teilbereich Wied mit Ministerin Eder

Die Akteure dieser Arbeitsgemeinschaft rund um Herrn Bötzhöfer kümmern sich um die Wied, den Dreifelder Weiher, durch den die Wied fließt, und im Weiteren um die gesamte Westerwälder Seenplatte und das seit bereits seit über 20 Jahren. Die Arge Wied kann bei Arbeitseinsätzen auf 25 Aktive zurückgreifen.

alle Facetten der klassischen Gewässerpflege und Kontrolle der Gewässergüte
tatkräftige Unterstützung der Unterhaltungspflichtigen Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung bei der Umsetzung der WRRL-Maßnahmen über Beratungen bei Ortsterminen, Begehungen, fischereiliche Bestands-Kontrollen, Stellungnahmen und Bepflanzungen, so zB. Schwarzerlen auf 500m Fließstrecke zur Beschattung im Zuge des Klimawandels
Mitwirkung bei Bewirtschaftung des Dreifelder Weihers, durch den das Patengewässer, die Wied, fließt damit die Kernaufgabe an der Wied wieder in den Fokus rückt
langjähriges kontruktives Engagement im Bemühen um die Sauberkeit des Dreifelder Weihers (so wurde z.B. der belastende Impact auf die Wied durch Fütterung und Düngung im Dreifelder Weiher sowie Verklappung der belasteten Sedimente im DFW über die Initiative der BP in Fachkreisen und Öffentlichkeit bekannt gemacht)
Angelfischerei spielt nur noch untergeordnete Rolle. Aufmerksamkeit gilt den Bemühungen um den guten ökologischen Zustand der Wied

Preisverleihung 2022
Angelsportverein Mittelbach mit Ministerin eder

Bereits seit 1991 hat der Angelsportverein die Bachpatenschaft inne und ist somit seit über 30 Jahren kontinuierlich zum Wohl der Bickenalb auf mehr als 5 km Bachstrecke aktiv. Der Vorsitzende Markus Wolf kann auf 31 aktive Mitglieder zählen. Dem Verein ist es gelungen, die Tätigkeiten in die nächste Generation zu führen. Fünf der heutgen Mitglieder, davon 2 im heutigen Vorstand, waren früher Jungfischer. Besonders hervorzuheben ist, dass im Verein auch derzeit junge Menschen aktiv sind und zwar zwei Jungfischerinnen!

  • kontinuierliche Gewässer-Beobachtungen und Meldung von Auffälligkeiten an zuständige Behörden und Veranlassung von Gewässeruntersuchungen bei Verdachtsfällen wie z. B. Gülleeinleitungen, wie das im Mai 2021 der Fall war, als mehrere tausend Liter Gülle in die Bickenalb geflossen sind
  • Begleitung der WRRL MAßnahmen im Bereich Durchgängigkeit - und Unterstützung durch Errichtung lokaler Struktur-Maßnahmen wie z.B. das Belassen und Einbringen von Totholz und auch Maßnahmen zur Etablierung der Eisvogelbestände
  • Wieder-Besatz bei Ausfall von Arten durch Verschmutzungen und Pflege der Kiesbetten zur Erhaltung der Laichgründe durch Säuberung von Algenaufwuchs
  • Etablierung als Ansprechpartner für Bickenalb bei Bevölkerung mit guter Pressepräsenz damit wichtige Multiplikatorfunktion für Belange des Gewässerschutzes
  • gute Integration in die Dorfgemeinschaft und Mitveranstalter des alljährlichen Dorffestes und seit 20 Jahren Jugendarbeit
  • seit 25 Jahren NABU-Mitglied, was die naturschutzfachliche Ausrichtung des Vereins bestätigt
  • regelmäßige Dreck-Weg-Tage

Angelfreunde Obere Nahe Weiersbach

Preisverleihung 2022
Die Angelfreunde Obere Nahe Weiersbach mit Ministerin Eder

Die Angelfreunde Obere Nahe Weiersbach setzen sich seit 24 Jahren als Bachpaten für ein Teilstück der Nahe ein. Heute zählt der 44 aktive Mitglieder zählende Verein rund um den Vorsitzenden Christoph Ackermann vier Gewässerwarte, also naturschutzfachlich ausgebildete Gewässerberater, die keine Alibi-Funktion sondern eine ganz starke Rolle und ein großes Gewicht im Verein haben. Auch die Tätigeitsfelder zeigen, dass sich hier ein vormals typischer Angelsportverein in einen wirkungsvollen naturschutzfachlichen Verein entwickelt hat, der mit Herzblut und Engagement sein Patengewässer schützt und das Umweltbewusstsein in die Bevölkerung trägt.

  • Initiierung, enge Begleitung und Unterstützung der KV Birkenfeld bei Renaturierungsmaßnahmen an der Paten-Strecke und deren wöchentliche Begehung zur Beobachtung der Lebensräume
  • Betreuung des Gewässerlehrpfades durch wöchentliche Säuberung der Strecke und bei Bedarf Instandsetzung
  •  halbjährliche intensive  Beobachtung der BP-Strecke durch die vier Gewässerwarte des Vereins: Kontrolle der Gewässerqualität und Bioindikatoren.
  • jährliche Gewässerreinigung gemeinsam mit der Ortsgemeinde und Feuerwehr sowie Umweltschutztag, bei dem Jugendlichen die Artenvielfalt im Gewässer erklärt wird
  • Organisation von Vorbereitungslehrgängen zur Fischerprüfung mit Naturerkundungen
  • Kooperation mit Forschungsruppe Umweltcampus Birkenfeld bei Erfassung der Artenvielfalt sowie Besatz von heimischen Fischarten und Satzaalen
  • Entfernung von Herkulesstauden am Ufer, Pflege des Obstbaumpfades, Aufstellen eines Storchenhorstes und eines Insektenhotels
  • Pressearbeit

Preisverleihung 2022
Ministerin Eder zeichnete die IGS Maifeld mit dem Sonderpreis Schule aus.

Vor knapp 10 Jahren, 2013, hat die Integrierte Gesamtschule Maifed aus Polch die Bachpatenschaft für den Viedeler Bach übernommen. Sie wird seither intensiv von Frau Tatjana Horn betreut, die sich jedes Jahr vielfältig mit Ihren Schülerinnen und Schülern mit dem Thema Lebensraum Bach und Gewässerschutz auseinandersetzt, sei es in Unterrichtseinheiten in verschiedenen Klassen oder im Rahmen des Wahlpflichtfachs Umwelt und Technik entdecken (UTe). Dafür finden Exkursionen an den Paten-Bach statt um dort Müll zu sammeln, Bäume zu pflanzen oder Bestandsaufnahmen zu machen.

Es ist geplant, eine Jubiläumsbroschüre mit dem Titel „30 Jahre Bachpatenschaften in Rheinland-Pfalz“ herauszugeben. Eigens für das Titelbild dieser Broschüre haben die Viedeler Bachpaten einen Malwettbewerb an der Schule ausgelobt.

Für das kontinuierliche, langjährige und besondere Engagement gerade auch im Zusammenhang mit der besonderen Aktion für die Jubiläumsbroschüre wird den Bachpaten der IGS Maifeld der Sonderpreis für Bachpatenschaften überreicht.

Preisverleihung 2018

Am 16.10.2018 überreichte Umweltministerin Ulrike Höfken den mit jeweils 1.000 Euro dotierten Umweltpreis an folgende vier beispielhafte Bachpatenschaften:

Preisträger 2018
Angelfreunde Langenstein e.V. Gehlweiler mit Ministerin Höfken

Bereits seit 25 Jahren engagiert sich diese Bachpatenschaft für den Simmerbach und dessen Seitengewässer. Mit 30 Mitgliedern pflegt dieser Verein nicht nur die Gewässer selbst sondern auch die Uferzonen und das Auengebiet mit unermüdlichem Einsatz! Die Vereins-Philosophie lautet: natürlicher Lebensraum = natürlicher Artenreichtum.

Jüngstes Projekt ist der Kampf gegen den Signalkrebs. Unermüdlich wird seit zwei Jahren diese invasive Krebsart aus einem Seitengewässer des SImmerbachs entnommen und Buch darüber geführt. Dieses Projekt wird vom LfU fachlich betreut. Darüber hinaus engagieren sich die Angelfreunde in folgenden Projekten:

  • jährliche Bachputzete am Umweltschutztag
  • regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität/Kampf gegen Einleitungen
  • regelmäßige Begehungen zur Kontrolle des Gewässers
  • Vogel- und Fledermauskästen
  • Kontrolle von Silagewässern - Information von Landwirten
  • Jugendzeltlager/Informationen der Vereinsjugend
  • Veröffentlichungen/Pressearbeit/Öffentlichkeitsarbeit

Preisträger 2018
Mitglieder des ASV Guldental mit MinisterinHöfken

Der enorm engagierte gemeinnützige Verein hat mit über 25 Mitgliedern und ihrem Vorsitzenden Dennis Höning die Bachpatenschaft am Guldenbach seit den frühen 1990er Jahren. Die wichtigsten Ziele sind die Verbesserung der Wasserqualität, der natürliche Hochwasserschutz und die Förderung der Artenvielfalt. Im Rahmen von "Lachs 2020" betreut er ein Wiederansiedlungsprojekt für den Lachs.

Besonders erwähnenswert ist, dass sich der Verein, der kein Fischereirecht an „seinem“ Bach hat, um die Ansiedlung von geschützten Fischarten kümmert, d. h. keinerlei fischereilichen Nutzen daraus zieht. Das Maßnahmenspektrum umfasst darüber hinaus:

  • Öffentlichkeitsarbeit zur Begeisterung der Bürger von der Natur durch Gewässerlehrpfad, Ferienaktionen für Kinder, Fischerfeste
  • Anstoß zur Gewässerentwicklung z.B. Umbau der Wehranlagen Guldental und Langenlonsheim
  • Schutz von Gewässerentwicklungsstrukturen
  • Reaktivierung von Auwald
  • Gehölzpflanzungen/Gehölzpflege, Einbringen von Initialstrukturen
  • Dreck-Weg-Tage

Preisträger 2018
Interessengemeinschaft Tümpelanlage

Hervorgegangen aus einer kirchlichen Jugendgruppe, besteht diese Bachpatenschaft aus den 1990er Jahren heute noch aus zwei Mitgliedern, den Herren Bernd Hoos und Volker Platz aus Neustadt/Wstr. Diese kümmern sich um den Erhalt einer großen Tümpelanlage, einer damaligen Ausgleichsmaßnahme im Straßenbau.

Die „Kleingruppe“ ist sehr breit thematisch aufgestellt. Das Tätigkeitsspekturm umfasst:

  • Pflanzmaßnahmen entlang Gräben
  • jährliche Begehungen mit Unterhaltungspflichtigen
  • Pflege der Randstreifen, Gehölzpflege
  • Vernetzung und Kooperation mit BUND, NABU, GNOR und POLLICHIA
  • Müllsammelaktionen
  • bis zu 12 Arbeitseinsätze pro Jahr und Zusammenarbeit mit unterer und oberer Wasser- und Naturschutzbehörden um Tümpelanlagen zu erhalten.
  • Beobachtung und Meldung illegaler Aktionen oder Grünlandumbrüch , Bebauungen, Einzäunungen etc.
  • Information der Öffentlichkeit
  • Nisthilfen auch für seltene Vögel und Wildbienen
  • Anstoß zur Ausweisung von NSG
  • intensive konzeptionelle Schnittstellen-Kommunikation mit Naturschutz und Landwirten
  • Anstoß und Erstellung von Infotafeln zur Aufklärung der Bürger
  • intensive Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit über Exkursionen, Infostände, Teilnahme Kinder-Ferienprogramm, Naturerlebnis-Führungen mit Schulklassen

Preisträger 2018
Die BUND-Kreisgruppe Worms mit Ministerin Höfken

Seit 26 Jahren engagiert sich diese Bachpatenschaft ununterbrochen für den Eisbach! Besonders erwähnenswert ist das persönliche Engagement von Herrn Dieter Arnold, der sich bereits seit den 1970er und 1980er Jahren für die Pfrimm in Albisheim eingesetzt hatte, bevor er in Worms tätig wurde. Als Initiator und unermüdlicher Motor und Beförderer der Gewässerentwicklung nicht nur am Eisbacfh sondern auch am Seegraben und Lachgraben gilt ihm der besondere Dank der Ministerin. Jüngstes Projekt der BUND-Kreisgruppe ist die Übernahme der Bachpatenschaft an der Pfrimm in Pfeddersheim, Leiselheim und Pfiffligheim.

Die Aktionen der Bachpatenschaft umfassen:

  • regelmäßige Begehungen - einmal jährlich mit Unterhaltungspflichtigen
  • dauerhafter Kontakt, ständiger Dialog und Information des Unterhaltungspflichtigen
  • regelmäßige Gewässergüteuntersuchungen und Strukturkartierungen
  • Umweltbildungsmaßnahmen/Jugendarbeit
  • Öffentlichkeitsarbeit Internetseite
  • Erstellung eines genaueren Arbeits- und Pflegeplans
  • Anstoßen von Renaturierungsmaßnahmen
  • Durchführen von Strukturverbesserungen in Eigenleistung
  • ständige Beobachtungen hinsichtlich Strukturveränderungen
  • Pflanzmaßnahmen

Preisverleihung 2015

Am 4.11.2015 überreichte Umweltministerin Ulrike Höfken einmal mehr den mit jeweils 1.000 Euro dotierten Umweltpreis an folgende drei beispielhafte Bachpatenschaften:

Preisträger 2015
Mitglieder der ARGE Nister bei der Preisverleihung

Die rund 38 Mitglieder starke und 18 Jahre "alte" ARGE Nister rund um den Vorsitzenden Manfred Fetthauer hat die Bachpatenschaft für die kleine (16 km) und die große (54 km) Nister sowie für die Wied (10 km). Über die regionalen Grenzen hinaus bekannt, engagiert sie sich enorm mit einem extrem breit gefächerten Leistungsspektrum wie folgt:

  • Praktische und ideelle Förderung des Programms Lachs 2000 (Anmerkung: die Nister ist das erste rlp Gewässer, in dem wieder eine natürliche Vermehrung des Lachses nachgewiesen kann. Hierzu hat die ARGE Nister maßgeblich beigetragen)
  • Gehölzpflanzungen; dabei aktives Ansprechen der Landnutzer um Pufferzonen zu erhalten
  • Kontrolle des Bisambestandes
  • Bekämpfung von Neophyten
  • Anlage von Biotopen und Aktionen zur Erhöhung der Strukturvielfalt
  • Einrichtung und Unterhaltung von Bruthäusern
  • Fisch-Bestandserhebungen
  • Gewässerüberwachung mit Meldesystem
  • Großprojekt „Aufzucht von Flussperlmuscheln“
  • Besatz von Edelkrebsen
  • Wissenschaftliche Modell-Projekte
  • Zusammenarbeit mit der Uni Koblenz-Landau im Forschungs-Projekt: „Biomanipulation als effektives Verfahren zur Wiederherstellung der Habitatfunktion des hyporheischen Interstitials“

Preisträger 2015
Mitglieder des ASV Eppenbrunn mit Ministerin Höfken

Bereits seit 21 Jahren engagiert sich diese Bachpatenschaft mit ihrem Vorsitzenden Roland Ruprecht für den Eppenbrunner Bach auf einer Länge von 9 km. Es handelt sich um einen Angelsportverein mit mittlerweile 81 Mitgliedern, der sich um "seinen" Bach und dessen Bewohner kümmert, der sich aber über das Maß hinaus in unterschiedlichen Bereichen engagiert. Hervorzuheben und besonders erwähnenswert ist das große Engagement im Projekt "Bach ohne Grenzen" sowohl bei der Erarbeitung und v.a. in den letzten 10 Jahren bei der Pflege und Unterhaltung der 35 Tafeln des 14 km langen grenzüberschreitenden  „Natur- und Wasserlehrpfades“. Das Maßnahmenspektrum umfasst neben der o.g. Pflege des Lehrpfades:

  • klassische Unterhaltungsaufgaben wie z. B. Bepflanzung, Säuberung, Beobachtung und Erfassung des Gewässerzustandes sowie Verbesserung der Struktur
  • Anschaffung und Nutzung von Brutröhren   
  • Weiterbildung der Gewässerwarte und Jugendarbeit
  • Biotopbetreuung, Nist- und Fledermauskästen
  • Öffentlichkeitsarbeit und Führungen am Gewässer
  • Umweltunterricht an der Schule 2x jährlic

Preisträger 2015

NABU Altenkirchen

Die seit 17 Jahren existierende Bachpatenschaft für den Ölferbach bei Altenkirchen engagiert sich mit einem festen Kern aus 10-15 NABU-Mitgliedern rund um deren Vorsitzende Jutta Seifert in vielen Bereichen. Dabei fällt die nachhaltige Herangehensweise besonders auf. Die Maßnahmen am Bach sind stark verknüpft mit den Flächennutzungen der Aue und zielen stark auf den Biotop- und Artenschutz im Ölferbachtal ab. Die Bachauen dort gelten als der wertvollste und artenreichste Lebensraum im Bereich Altenkirchen (zu finden sind seltene Pflanzen, Falter, Amphibien, Insekten, Vögel). Ihr Projekt "Netz-Werk Ölferbachtal" sieht die Kulturlandschaft entlang des Ölferbaches als Spange zwischen Naturschutz, sanftem Tourismus, regionaler Wertschöpfung und Umweltbildung. Dabei geht es v.a. um die konstruktive Vernetzung mit den lokalen Akteuren aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Tourismus und auch Gastronomie. Die konkreten Maßnahmen sind vielfältig und umfassen:

  • Anpflanzen von auebegleitenden Hecken- und Feldgehölzen sowie deren Pflege
  • Pflege der Bachaue extensiv über Mahd durch Bachpaten bzw. Beweidung durch eigenen Schafherde
  • langfristiges Beweidungskonzept mit festen Weidezäunen, die von NABU errichtet wurden
  • Überwachung des Zustandes vom Bach
  • Bekämpfung von Springkraut durch Sensibilisierung der Anwohner und aktive Aktionen
  • Fortbildungen für Allgemeinheit, Führungen
  • Kartierung und Monitoring durch Biologen
  • Jugendarbeit

Preisverleihung 2012

Umweltministerin Ulrike Höfken zeichnete am 19.05.2012 auf dem Bachpatenfest in Mainz folgende drei beispielhafte Bachpatenschaften aus:

Preisträger 2012
Winfried Sander wird von Ministerin Höfken ausgezeichnet

Winfried Sander beschäftigte sich beruflich als Lehrer mit Schülerinnen und Schülern und ehrenamtlich mit breiter Öffentlichkeit seit Jahrzehnten mit Fragen der einen Welt, insbesondere mit der Arbeit an (kleineren) Fließgewässern. Wegweisende Modelle für Bachpatenschaften wurden von ihm mitentwickelt und in der Öffentlichkeit intensiv transportiert, um auf die Bedeutung dieser Lebensadern in Landschaft aufmerksam zu machen. Diese Idee zu kommunizieren und die Arbeit in den Schulen des Landes Rheinland-Pfalz verstärken zu helfen, ist sein Anliegen als ehrenamtlicher Koordinator für die Schul-Patenschaften an Fließgewässern. Winfried Sander hat die Bachpatenschaft am Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau gegründet  und fast 20 Jahre lang betreut.

Einen Bachpatenpreis 2012 überreichte Ministerin Höfken insbesondere für sein langjähriges und großes Engagement bei der Betreuung von Bachpatenschaften an Schulen.

Preisträger 2012
Bachpatenschaft der Gemarkung Albisheim

Ein weiterer Preis ging an die Bachpatenschaften in der Gemarkung Albisheim (Donnersbergkreis). Schon vor 25 Jahren begann das Engagement von Naturschützern für den Erhalt der Bäche in der Gemarkung Albisheim. Der Natur- und Vogelschutzverein Albisheim/Pfrimm e.V., die Anglergemeinschaft Albisheim (Fischereipächter für die Pfrimm) und Michael Rech, Albisheim (Fischereipächter für den Leiselsbach) führen Aktionen in und an den Gewässern in gegenseitigem Einvernehmen und in gegenseitiger Abstimmung durch. Stellvertretend für alle Albisheimer Bachpaten nahmen die Ehepaare Zelt, Hofrichter, Boos und Rech den Preis entgegen. Aktionen wie der Erwerb von Ufergrundstücken, Pflanzaktionen, der Besatz von Fischen, die Anlage eines Feuchtbiotops am großen Wehr, Bachreinigungen „Dreck weg Tage“, die Gewässerüberwachung, die Pflege der Gewässerrandstreifen, die Beseitigung von Neophyten und die Gewässerpädagogik gehören zu ihren langjährigen Arbeiten.

Preisträger 2012
Bachpaten der Verbandsgemeinde Hamm mit Ministerin Höfken

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Bachpaten der Verbandsgemeinde Hamm (Landkreis Altenkirchen). Seit nunmehr 20 Jahren kann Bürgermeister Buttstedt in seiner Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) auf eine aktive Gruppe von Bachpaten blicken, die mittlerweile 9 Bäche betreuen. Das entspricht einer Strecke von ca. 29 km und umfasst ca. 28 % der gesamten Wasserfläche.

Bis heute hat sich eine stabile Gruppe entwickelt, die aus 6 Einzelpersonen, 2 Vereinen (Pfadfindern und DLRG) sowie einem Team aus 2 Jugendlichen mit ihren Vätern besteht. Angesiedelt ist die Gewässerunterhaltung bei der Bauverwaltung, wobei Frau Hensch als Ansprechpartnerin und für die Organisation der Gruppe zuständig ist.

So unterschiedlich wie die Gründe für die Entscheidung eine Bachpatenschaft zu übernehmen sind, so verschiedenartig sind auch die Bachläufe in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg). Vom kleinen Bächlein, das verborgen zwischen den Wäldern verläuft, bis hin zum  Bach, der sich großer Beliebtheit bei Erholungssuchenden erfreut, reicht das Repertoire. Eine wesentliche Aufgabe der Hämmscher Bachpaten sind gemeinsame Begehungen. In einem Protokoll werden alle vorgefundenen Problemstellen aber auch positive Entwicklungen festgehalten und in einem Übersichtsplan markiert. Gemeinsam wird dann versucht die anstehenden Aufgaben im laufenden Jahr abzuarbeiten. Neben allgemeinen Unterhaltungsarbeiten und der Umsetzung einzelner Projekte sind am Holperbach, bedingt durch eine Kanalbaumaßnahme in 1999, Maßnahmen im größeren Umfang realisiert worden.

Ein gemeinsames Projekt mit der Arbeitsgruppe für Landwirtschaft und Umwelt des  Wirtschafts- und Strukturausschusses der Verbandsgemeinde war die Errichtung des Gewässer- und Naturlehrpfades 2007 im Seelbachtal.

Preisverleihung 2010

Umweltministerin Margit Conrad zeichnete am 19.01.2010 drei beispielhaft geführte Bachpatenschaften in für die langjährige Pflege von Gewässern aus.

Preisträger 2010 wird ausgezeichnet
Erwin Pluczynski und Umweltministerin Margit Conrad

Erwin Pluczynski ist Rentner und seit 1998 Bachpate des Krufter Baches. Im Laufe der Jahre hat er in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Wasserbehörde die Wasserqualität untersucht, Uferrandstreifen bepflanzt (Erlenbesatz), sowie Stichlinge und einheimische "Eifler Bachforellen" eingesetzt. Das Bachbett des Krufter Baches wurde durch seine Initiative mit Laichbänken, Kies und Schotter aufgewertet und damit Lebensräume für Fischbrut und Kleinstlebewesen geschaffen. Seit vielen Jahren engagiert er sich auch in der Arbeitsgemeinschaft Nette. Die Nette war Flusslandschaft des Jahres 2008/2009. Er ist engagiert, um den Menschen seiner Heimatgemeinde Kruft den Bach als vielfältiges und schützenwertes Biotop nahe zu bringen: So bemüht er sich um die Aufstellung von entsprechenden Schautafeln, gewässerkundliche Führungen für Schulklassen und naturinteressierte Mitbürgern gehören ebenso zu seinen Tätigkeiten.

Preisträger 2010 werden ausgezeichnet
ASV "Petri Heil" Bad Bergzabern e.V. mit Ministerin Conrad

An der Wieslauter im Bereich Bienwald unterstützen die Vereinsmitglieder des ASV "Petri Heil" Bad Bergzabern e.v. den Landesfischereiverband bei der Wiederansiedelung des Lachses. Zur Artenerhaltung des bedrohten Aalbestandes in der Wieslauter wurden 2008 und 2009 Besatzmaßnahmen mit Jungaalen durchgeführt. Die Pflege des Erlenbaches bei Kapellen-Drusweiler hat die Vereinsjugend übernommen. Seit 1997 werden Säuberungsaktionen entlang des Erlenbaches mit der Vereinsjugend durchgeführt. Im Frühjahr 2009 wurde eine Familienwanderung mit der Vereinsjugend zu den Quellen des Otterbaches durchgeführt. Der Quellbereich ist im verlandetem Zustand und mit Laub verdeckt und soll in diesem Frühjahr 2010 gesäubert werden. Auch am Hirtenbach bei Pleisweiler wurden von einigen Mitgliedern des Angelsportvereins  "Petri Heil"  Bad Bergzabern Begehungen durchgeführt. Darüber hinaus betreut der Verein seit über 10 Jahren die am Vereinsgewässer in Steinfeld angelegte Flachwasserzone mit Amphibienbiotopen. Für das gepachtete Vereinsgewässer "Franzosenlache" wurde eine Bachpatenschaft übernommen.

Ministerin mit Preisträgern 2010
Angelsportverein Gillenfeld mit Ministerin Conrad

Der Angelsportverein Gillenfeld besteht seit dem 1.Juli 1948. Seit 1990 wurde die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen und behördlichen Naturschutzverbänden und Ämtern gesucht und nach und nach intensiviert. Zu seinen Aktivitäten zählen die regelmäßige Säuberung von Holz- und Pulvermaar, die Mithilfe bei Bau und Unterhaltung eines Aussichtspodestes, der Bau und die Unterhaltung einer Holzbrücke über den Sammetbach, die Gehölzpflege am Holzmaarufer, die Renaturierung des Sammetbaches, bei der sich insbesondere die Jugend des Angelvereines hervorgetan hat und die aktive Mitarbeit bei der Präsentation der Gemeinde Gillenfeld am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.

Preisverleihung 2006

Umweltministerin Margit Conrad zeichnete in Mainz 2006 drei Bachpatenschaften mit einem Geldpreis in Höhe von je 1.000 Euro aus.

Preisträger 2006
Verein „Natur und Umwelt“ Harthausen

Der Verein „Natur und Umwelt“ aus Harthausen hat seit 2002 eine Bach-patenschaft für den Modenbach. Die gesamt betreute Strecke beträgt rd. 2,8 km. Das Engagement umfasst u.a. die Renaturierung einer Fischzuchtanlage, Entwicklung von Feuchtbiotopen, die Betreuung von derzeit insgesamt 480.000 m² Wald, Wiesen und Offenland.

Preisträger 2006
Erich-Klausener-Gymnasium Adenau

Das Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau betreut seit 1996 einen 2,5 Kilometer langen Abschnitt am Adenauer Bach. Die Schule (jeweilige 9. Klassen der Schule) kümmert sich vor allem um Pflanzmaßnahmen und Säuberungsaktionen. Auch ist u.a. ein kleiner "Wald" entlang des Baches entstanden und die Einleitungen von Schadstoffen in den Bach wurden festgestellt und konnten beseitigt werden.

Preisträger 2006
Angelfreunde Unteres Lautertal Wolfstein e.V.

Die Angelfreunde Unteres Lautertal Wolfstein e.V. haben für die Lauter seit 2004 die Bachpatenschaft auf einer Länge von 14 km übernommen. Die Vereinsmitglieder übernehmen z. B. das Reinigen der Uferstreifen von Unrat und Müll, regelmäßige Wasseruntersuchungen, die Wiederansiedlung von heimischen Fischarten sowie das Anbringen von Nistkästen entlang der Lauter.