Umsetzung WRRL – Maßnahme „Sonstige Maßnahmen zur Reduzierung der Stoffeinträge durch Mischwassereinleitungen“

Mischwasser

Die geplante Umsetzung sowie der aktuelle Stand werden im Folgenden dargestellt: In FAQ und Download können die detailierten Angaben zur Durchführung der einzelnen Schritte abgerufen werden. 

Die geplante Umsetzung ist im Schreiben des MKUEM vom 1.3.2023 im Detail beschrieben. Im Wesentlichen sind dies:

  1. Bestandsaufnahme
    Für die betroffenen MW-Anlagen soll der Grunddatensatz bestehend aus Stammdaten, Informationen zum Fließweg und ob Messungen z.B. zum Füllstand vorhanden sind und wenn ja in welchem Zeitintervall gemessen wird etc. ermittelt werden. 
  2. Messstrategie 
    Es sollen die wasserwirtschaftlich bedeutsamen Mischwassereinleitungen ermittelt werden. Die Betreiber werden informiert, auf welchen Anlagen Messungen zur Umsetzung der WRRL – Maßnahme „"Sonstige Maßnahmen zur Reduzierung der Stoffeinträge durch Misch- und Niederschlagswassereinleitungen" durchgeführt werden sollen. 
  3. Validitätsprüfung Messung 
    Wenn die Messkriteriein zur Validitätsprüfung erfüllt sind (Rohdaten, 1 min bis 5 min – Intervall, mindestens 3 Monate bzw. 3 Entlastungsereignisse) erfolgt die semiautomatische Prüfung durch die RPTU. 
    Als Ergebnis erhalten die Betreiber eine Aussage über die Validität der Messung. Sind die Messungen nicht valide, so hat der Betreiber geeignete Maßnahmen zur Fehlerbehebung umzusetzen. Nach Durchführung der Maßnahme ist der Prozess der Validierung erneut durchzuführen. Erst wenn die Daten valide sind, kann die Datenprüfung zur Ermittlung der Entlastungsaktivität erfolgen. 
  4. Messen und Datenübermittlung 
    Auf den ausgewählten Anlagen sollen für die Messstellen die Rohdaten (1min bis 5 min-Intervall) erfasst und die Rohdaten jährlich mit ggfs. ergänzenden Daten übermittelt werden. Die Datenspeicherung erfolgt zentral beim LfU. 
  5. Datenprüfung und Auswertung 
    Die Datenprüfung und Auswertung erfolgt zentral bei der RPTU Kaiserslautern. Grundlage ist eine erfolgreiche Validitätsprüfung sowie die Rohdaten aus der Datenbank des LfU von mindestens 2 Jahren. Mit der semiautomatischen Prüfung wird das Entlastungsverhalten der Anlagen bewertet und ggfs. Hinweise zur Optimierung gemacht. 
  6. Umsetzung 
    Die Ergebnisse der Datenprüfung und Auswertung werden dem Betreibern unter Einbeziehung der SGDen mitgeteilt. Der Betreiber soll dann mit den Hinweisen eine detaillierte Betrachtung unter Einbeziehung von Sachkundigen bzw. Ingenieurbüros durchführen und ggfs. Optimierungsmaßnahmen umsetzen. (ab 2025). 
    Zur Unterstützung der Umsetzung werden regelmäßig Workshops durch die RPTU Kaiserslautern veranstaltet.

- Die software-technischen Voraussetzungen zur Durchführung von Arbeitsschritt
3. Validitätsprüfung der Messung und Arbeitsschritt 5. Datenprüfung und Auswertung sind von der RPTU geschaffen worden. Die Modifikationen an der verwendeten Software sind abgeschlossen.

- Von den betroffenen 912 RÜBs bzw. Stauraumkanälen, die in einem WK P 1.2 liegen und auf denen grundsätzlich eine Höhenstandsmessung vorhanden sein kann, haben aktuell 362 MW - Anlagen am Arbeitsschritt 1: Bestandsaufnahme teilgenommen. Davon haben 162 Anlagen die Information mittgeteilt, ob eine Sonde in der Speicherkammer bzw. im Trennbauwerk vorhanden ist (JA/Nein). Von 85 Anlagen wurden die Informationen zum Messintervall bzw. zur Datenspeicherung übermittelt.

- Bei 52 Anlagen findet aktuell die Validitätsprüfung, bei 11 Anlagen die Datenprüfung und Auswertung statt. Bei einer Abwasserbehandlungsanlage wird für die relevanten MW-Anlagen im Einzugsgebiet das Ergebnisprotokoll aktuell durch das RPTU erstellt. 

- Bisher wurde der Entwurf der Messstrategie für das Einzugsgebiet einer Abwasserbehandlungsanlage dem Betreiber verschickt. Weitere Folgen.  

 

1. Prüfschritte

Im Rahmen der Validitätsprüfung werden die Messdaten der Mischwasseranlagen systematisch auf ihre Plausibilität hin überprüft. Die folgenden Schritte werden dabei durchgeführt:

  • Prüfung: Messintervall: Messintervalle von > 5 min können nicht ausgewertet werden, da sonst die Dynamik eines Überlaufereignisses nicht erfasst werden kann. Diese Anlagen können nicht berücksichtigt werden.
  • Prüfung: Fehlende Messungen: Es wird geprüft, ob in der Zeitreihe der Messdaten Zeitschritte fehlen. Eine lückenlose Erfassung ist essenziell, um ein vollständiges Bild des Entlastungsverhaltens zu erhalten. Fehlende Messwerte können die Auswertung und Interpretation der Daten beeinträchtigen.
  • Prüfung: Genug Ereignisse vorhanden: Für eine verlässliche Analyse müssen mindestens 3 Überlaufereignisse in der Zeitreihe erfasst sein. Dieser Schritt stellt sicher, dass genügend Daten vorhanden sind, um statistisch belastbare Aussagen über das Entlastungsverhalten treffen zu können.
  • Prüfung: Schwellenwert: Dieser Schritt überprüft, ob der Wert, bei dem die Überlaufschwelle in den Messdaten erkennbar wird, bestimmbar ist. Der Schwellenwert gibt an, ab wann ein Überlaufereignis eintritt, und ist für die Berechnung von Entlastungsdauer und -häufigkeit essenziell. Ein klar definierter Schwellenwert ermöglicht eine präzise Erfassung der Überlaufaktivitäten.

2. Dokumentation

 

3. Weiterer Prozess

1. Vorgehensweise

Messeinrichtungen, die die Validitätsprüfung erfolgreich bestanden haben, wurden einer detaillierten Auswertung unterzogen. Diese Auswertung beinhaltete die Bestimmung der Überlaufereignisse, wobei der zuvor festgelegte Schwellenwert als Referenz diente. Der Prozess der Auswertung erfolgte semi-automatisch, um die große Menge an Daten effizient zu bearbeiten. Dabei wurden die Datenreihen algorithmisch ausgewertet, wobei manuelle Eingriffe zur Korrektur und Überprüfung möglich waren. 

? Beschreibung Hysterese

Die Jahresberichte fassen die Betriebs- und Leistungsdaten der Anlagen über einen definierten Zeitraum, in der Regel ein Kalenderjahr, zusammen. Diese Berichte enthalten Informationen über die Anzahl und Häufigkeit von Überlaufereignissen, die Dauer der Entlastungen sowie das entlastete Wasservolumen, falls entsprechende Messungen vorliegen. Ziel ist es, eine fundierte Übersicht über die Betriebsweise der RÜBs zu erhalten und Hinweise auf notwendige Optimierungsmaßnahmen zu geben.

In den Jahresberichten wurden bewusst keine Niederschlagsdaten mit berücksichtigt, da eine Validierung nur auf Basis von hochaufgelösten Zeitreihen, die einzelne Überlaufereignisse im Detail abbilden, aussagekräftig ist. Die Auswertung konzentriert sich daher primär auf die direkten Messdaten der Überlaufbecken, da diese eine genauere und praxisnähere Grundlage für die Beurteilung des Anlagenverhaltens bieten. 

Die Überlaufmenge wurde bei der Validitätsprüfung nicht betrachtet. Dies ist der Fall, da bei der Ermittlung der Überlaufmenge über den Höhenstand über der Wehrschwelle mit der Formel von Poleni eine hohe Unsicherheit erwartet werden muss. Hierbei wären Teilunsicherheiten bedeutsam für den Überfallbeiwert, die gemessene Überfallhöhe und die Schwellenlänge. Somit würden z.B. schon kleine Abweichungen bei der Überfallhöhe zu einer hohen Abweichung der Überlaufmenge führen.

2. Dokumentation

 

3. Weiterer Prozess

 

- Nivus - Online - Workshop am 11.09.2024 um 10:00 Uhr Link zum Beitreten

- Nivus - Online - Workshop am 25.09.2024 um 14:00 Uhr Link zum Beitreten

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Aktuelles

19.02.2024: 
Durchführung Messstrategie in Vorbereitung

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Schreiben des MKUEM vom 1.3.2023

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