Blaualgen in der Mosel
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Stand: 08.09.2025
In den Sommermonaten kommt es immer wieder in Seen und staugeregelten Fließgewässern, insbesondere der Mosel, zu Blaualgenblüten. In der Mosel sind sie seit Mitte August aufgrund der heißen und trockenen Witterung vermehrt zu finden. Blaualgen sind Cyanobakterien, die Giftstoffe abgeben können. Grün gefärbte Bereiche sind daher von Mensch und Tier zu meiden.
Auf dieser Seite informiert das Landesamt für Umwelt (LfU) über die Messergebnisse und die Blaualgenproblematik im Allgemeinen.
Update: Rund um den Monatswechsel August/September beobachten das LfU und die BfG witterungsbedingte rückläufige Blaualgen-Konzentrationen in der Mosel. Dies zeigen die unten stehenden Messwerte.
Aktuelle Werte
Messungen von Cyanobakterien-Chlorophyll a an der rheinland-pfälzischen Mosel (eigene Messwerte und Messwerte der Bundesanstalt für Gewässerkunde):
Messstelle: Mittlere Mosel bei Fankel | Tagesmittelwerte | Datum |
7,6 µg/l | 07.09.2025 | |
7,7 µg/l | 06.09.2025 | |
7,8 µg/l | 05.09.2025 | |
Messstelle: Untere Mosel bei Koblenz (Werte der BfG) | Tagesmittelwerte | Datum |
17,2 µg/l | 07.09.2025 | |
17,8 µg/l | 06.09.2025 | |
17,3 µg/l | 05.09.2025 |
Desweiteren werden vom LfU in Palzem (Obere Mosel) und Kanzem (Saar) Stichproben zu einem bestimmten Zeitpunkt genommen.
Palzem (Obere Mosel) | 8,2 µg/l | 03.09.2025 |
Kanzem (Saar) | 5,4 µg/l | 03.09.2025 |
Warnschwelle1: >12 µg/l, Warnschwelle 2: >24 µg/l (Empfehlung des Umweltbundesamtes für Freizeit- und Badegewässer). Die Mosel ist eine Bundeswasserstraße und kein Freizeit- und Badegewässer. Die Werte gelten für den Standort der Messung, flussauf oder -abwärts können sie variieren. Blaualgen-Ansammlungen können lokal und zeitlich sehr flexibel auftreten. Angaben ohne Gewähr.
Situation an der rheinland-pfälzischen Mosel
Seit 2017 treten in den Sommermonaten entlang der rheinland-pfälzischen Mosel vermehrt Cyanobakterien – sogenannte Blaualgen – auf , zeitweise wird in verschiedenen Bereichen die Konzentration von 12 µg pro Liter Cyanobakterien-Chlorophyll a (Schwellenwert für Warnhinweis bei Freizeit- und Badegewässern) überschritten. Blaualgen zeigen sich als grüne Schlieren oder schwimmende, grüne Teppiche – insbesondere in langsam fließenden Bereichen. Gebildet werden diese Schlieren von Vertretern der Gattung Microcystis. Blaualgen können Giftstoffe (Cyanotoxine) ins Wasser absondern.
Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass sich die Blaualgen bei warmer und trockener Witterung zur dominierenden Organismengruppe in der Mosel entwickeln können und das Phänomen dann längerfristig bestehen bleiben kann. Das LfU hat gemeinsam mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) die Lage weiter im Blick.
Uferbereiche mit grünen Schlieren meiden
Vorsorglich sollten Gewässer- und Uferbereiche mit deutlich grüner Färbung und geringer Sichttiefe gemieden werden. Das Trinken oder Verschlucken von Wasser ist zu vermeiden, auch Hunde sind von den Gewässern fernzuhalten.
Vom Baden in der Mosel – wie auch in anderen Flüssen – wird unabhängig von einer Blaualgenblüte grundsätzlich abgeraten. Neben möglichen Infektionen durch Krankheitserreger wird die Gefahr des Ertrinkens beim Baden in großen Fließgewässern mit Schiffsverkehr wie im Rhein oder der Mosel oft unterschätzt. Hinzu kommt nun noch in der Mosel die Gefährdung der Gesundheit durch die Blaualgen-Konzentration. Die Mosel ist eine Bundeswasserstraße und kein Badegewässer. In Freizeit- und Badegewässern gilt nach Empfehlung des Umweltbundesamtes ab 12 µg/l Cyanobakterien-Chlorophyll a die Warnstufe 1, bei der Warnhinweise an die Badenden ausgesprochen werden. Ab 24 µg/l wird bei Badegewässern die Warnstufe 2 ausgerufen.
Laut den zuständigen Gesundheitsbehörden kann es bei oraler Aufnahme größerer Mengen belasteten Wassers zu Gesundheitsrisiken kommen. Der reine Hautkontakt kann bei empfindlichen Menschen zu (Schleim)Hautreaktionen führen. Kleinkinder sind daher von größeren Ansammlungen fernzuhalten.
Grundsätzlich ist es nicht verboten, in Gewässern mit „Blaualgenbelastung" Wassersport zu betreiben. Mit zunehmender Blaualgenkonzentration steigen jedoch die gesundheitlichen Risiken bei sportlicher Aktivität mit Wasserkontakt oder durch versehentliches Verschlucken von Wasser. Auch durch Einatmen von feinem Sprühnebel (Aerosolen) durch Planschen, Spritzen und Wassersport können Cyanotoxine über die Lunge aufgenommen werden.
Weitere ausführliche Antworten zu häufig gestellten Fragen zum Thema Blaualgen finden Sie in den FAQ.
LfU-Video: Warum färbt sich die Mosel im Sommer grün?
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