Wasserversorgungsplan Rheinland-Pfalz

Gesetzliche Grundlage für die Erstellung eines Wasserversorgungsplans ist § 53 Landeswassergesetz. Danach soll der Plan Möglichkeiten zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung aufweisen und insbesondere dem Zweck dienen, einen Ausgleich zwischen Wasserüberschuss- und Wassermangelgebieten herbeizuführen. 
Der Wasserversorgungsplan ist als orientierende Einschätzung der Versorgungssituation auf regionaler Ebene zu verstehen. Auf lokaler Ebene ersetzt er im Bedarfsfall keine detaillierten Untersuchungen der Dargebotsreserven und des damit verbundenen individuellen Handlungsbedarfs. Hauptzielgruppe des Dokuments sind die Träger der öffentlichen Wasserversorgung. 

Der aktuelle Wasserversorgungsplan Rheinland-Pfalz besteht aus zwei Teilen 

Er leistet als Baustein des im Koalitionsvertrages verankerten „Zukunftsplan Wasser“ einen Beitrag für eine nachhaltige und tragfähige Lösung zur langfristigen Sicherstellung der öffentlichen Trinkwasserversorgung. Trinkwasser wird in Rheinland-Pfalz zu etwa 97 Prozent aus dem Grundwasser gewonnen. Aus diesem Grund muss das nutzbare Grundwasserdargebot vor quantitativen und qualitativen Beeinträchtigungen geschützt und nachhaltig bewirtschaftet werden. 

Im Wasserversorgungsplan Teil 1 – Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2022 wird als Grundlage hierfür der Status Quo der knapp 190 Wasserversorgungsunternehmen in Rheinland-Pfalz beschrieben. Datenbasis ist das Jahr 2018. Dieses Jahr wurde gewählt, da es mit hohen sommerlichen Temperaturen und geringen Niederschlägen stellvertretend für einen steigenden (Spitzen-)Wasserbedarf sowie die rückläufige Grundwasserneubildung steht. 

Die grundsätzliche Struktur der Wasserversorgung in Rheinland-Pfalz wird über drei im Dokument enthaltene Karten dargestellt, die über die folgenden Links auch als Poster zum Download zur Verfügung stehen (Format: DIN A0):

 Wasserversorgungsplan2022 Karte 1 – Versorgungsstruktur
 Wasserversorgungsplan2022 Karte 2 – Hydrogeologie, Wasserschutzgebiete, Gewinnungsanlagen
 Wasserversorgungsplan2022 Karte 3 – Rohwasserförderung und Liefermengen

Der Wasserversorgungsplan Teil 2 ergänzt die Bestandsaufnahme um eine „Sensitivitätsanalyse“, die anhand von vier fiktiven Szenarien potentielle Herausforderungen für die Wasserversorgung im Zusammenhang mit einem voranschreitenden Klimawandel und strukturellen Änderungen in der Bevölkerung untersucht. Dabei handelt es sich um drei einzeln betrachtete Faktoren: eine Zunahme des Pro-Kopf-Verbrauchs, eine zunehmende Bevölkerungsentwicklung sowie einen weiteren Rückgang der Grundwasserneubildung in Folge des Klimawandels. Als viertes Szenario wird ein gleichzeitiges Eintreten der drei zuvor genannten Faktoren angenommen. 

Die Szenarien sind nicht an Eintrittswahrscheinlichkeiten geknüpft. Für das Verständnis der Analyseergebnisse wird ausdrücklich auf die Ausführungen in der Einleitung und im Fazit verwiesen.