Themenheft Klimawandel
Heißzeit könnte Normalität werden – Neues Themen zum Klimawandel in Rheinland-Pfalz
Das neue Themenheft „Klimawandel – Entwicklungen in der Zukunft“ zeigt auf, wie sich das Klima im Land bis zum Ende des 21. Jahrhunderts verändern wird.
Die dafür notwendigen Auswertungen hat das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen in Trippstadt gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt durchgeführt und anschließend zwei Szenarien näher betrachtet. „Diese machen deutlich: Die Dramatik des Klimawandels hängt letztendlich von unserer Entscheidung ab, ob wir ‚starken Klimaschutz‘ oder ‚keinen Klimaschutz‘ umsetzen. Wir haben damit unsere Zukunft selbst in der Hand“, führte Umweltministerin Ulrike Höfken an. Verglichen mit dem vorindustriellen Niveau ist die Jahresmitteltemperatur in Rheinland-Pfalz bereits von 8,1 Grad auf heute 9,7 Grad angestiegen. Werden keine weiteren Anstrengungen beim Klimaschutz unternommen, ist bis Ende des Jahrhunderts ein Anstieg von bis zu 4,5 Grad möglich. Damit verbunden wäre eine deutliche Zunahme an Hitzewellen mit Temperaturen mit mehr als 30 Grad. Im Extremfall könnte die heutige Zahl von im Mittel einer Hitzewelle pro Jahr auf fünf Ende des Jahrhunderts anwachsen. „Die Konsequenz: Natur, Wald und Landwirtschaft wären massiv geschädigt, der Aufenthalt im Freien wäre tagsüber nicht mehr möglich, in unseren Wohnungen und Häusern würden flächendeckend teure Klimaanlagen und Kühlung notwendig, die wiederum Energie verbrauchen“, erläuterte die Ministerin.
Auswirkungen auf den Wasserhaushalt
Welche Auswirkungen der Klimawandel auch auf den Wasserhaushalt hat, verdeutlichen die Messprogramme des Landesamtes für Umwelt (LfU). „Wasser ist kostbar und wird durch den Klimawandel immer kostbarer: Die Grundwasserneubildung, Hauptquelle für unser Trinkwasser, ist in den vergangenen 16 Jahren um etwa 25 Prozent zurückgegangen. Ein niedriger Grundwasserspiegel ist daher auch eine Auswirkung des Klimawandels in Rheinland-Pfalz“, so Sabine Riewenherm, Präsidentin des Landesamtes für Umwelt.
„Unter den sommerlichen Hitzeperioden leiden auch unsere Gewässer: So verzeichnen die Messdaten des LfU eine gestiegene Wassertemperatur in den Flüssen, wie dem Rhein", sagte Riewenherm. Dies bedeutet purer Stress für Gewässerorganismen, wie Muscheln und Fische, da der dringend benötigte Sauerstoffgehalt bei steigenden Temperaturen deutlich abnimmt.
Wir investieren so viel in Klimaschutz wie nie zuvor
„In Rheinland-Pfalz setzen wir alles daran, die schlimmsten Folgen der Klimakrise abzuschwächen. Dafür arbeiten wir mit allen relevanten Schlüsselakteuren im Land zusammen und haben uns mit unserem Klimaschutzgesetz gesetzlich für ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz bis 2050 verpflichtet“, sagte Höfken. Rheinland-Pfalz hat es durch die Energiewende geschafft, den Import von Strom von zwei Dritteln auf ein Drittel des Verbrauchs zu reduzieren. „Wir sind dank der Energie aus Wind, Sonne, Biomasse und Wasser zum Stromerzeugungsland geworden. Diesen Erfolg wollen wir weiter ausbauen. Klar ist: Wir müssen schneller werden, die Modernisierung der Energieinfrastruktur beschleunigen und in innovative Projekte wie CO2-neutralen Wasserstoff investieren. Dafür stellen wir so viele Mittel für die Energiewende und den Klimaschutz bereit, wie nie zuvor“, unterstrich Höfken. Beim wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Krise müsse in die erneuerbare Zukunft investiert und damit die konjunkturelle Entwicklung sichergestellt sowie Wertschöpfung in den Regionen und Arbeitsplätze generiert werden, so die Ministerin weiter. In Zahlen heißt das: „Beim Corona-bedingten zweiten Nachtragshaushalt haben wir uns für 50 Millionen Euro zusätzlich für Klimaschutz und Energiewende eingesetzt. Zudem stocken wir im Jahr 2021 die Mittel für Klimaschutz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien um rund elf Millionen auf insgesamt mehr als 29 Millionen Euro auf.“
Das neue Themenheft „Klimawandel – Entwicklungen in der Zukunft“ ist hier online abrufbar.
Themenheft Klimawandel – Entwicklungen in der Zukunft
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