Pressemitteilung der BfG vom 05.08.2022. Zur Überwachung der Radioaktivität in den Bundeswasserstraßen betreibt die BfG zusammen mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) ein spezielles Messnetz. 40 Messstationen verteilen sich auf die Bundeswasserstraßen in ganz Deutschland.
Die Leitwarte befindet sich in der BfG. Dort laufen die online erhobenen Daten – unter anderem die Gammastrahlung – zusammen. Zusätzlich werden von hier zentral Gewässerparameter wie die Temperatur oder der Sauerstoffgehalt von den Stationen des Messnetzes abgerufen und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Mit den Daten können Fachleute z. B. die Auswirkungen möglicher Störfälle frühzeitig erkennen und den sich ändernden Gewässerzustand stets zeitnah beurteilen.
Dr. Birgit Esser, Leiterin der BfG: „Die neue Leitwarte ermöglicht es uns, ungewöhnliche radiologische Belastungen zu registrieren und unmittelbar die verantwortlichen Stellen zu informieren. Dadurch gewinnen wir im Störfall wertvolle Zeit und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung.“
Neben der Eröffnung der neuen Leitwarte gab die Einweihung einer BfG-eigenen Messplattform Grund zum Feiern. Die BfG betreibt seit 1963 eine Messstation an ihrem ehemaligen Hauptsitz (1952-2003) am Rhein. Sie wurde zunächst als Messstation zur Überwachung der Umweltradioaktivität ins Leben gerufen. Sie erfüllt darüber hinaus schon seit langem ihre Aufgabe als integraler Bestandteil des Messnetzes der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins und der Flussgebietsgemeinschaft Rhein, einem Verbund der Länder im Einzugsgebiet.
Um dem steigenden Bedarf nach verlässlichen, bestenfalls in Echtzeit gewonnen Daten gerecht zu werden, war es notwendig eine weitere Messstation mit innovativen online-Verfahren zu schaffen. In dem Forschungsprojekt „MONDE 1 – Die chemische Monitoring-Station der Zukunft“ bauten die beteiligten Forscher/-innen der BfG in den vergangenen drei Jahren eine neue Station auf und begannen innovative Methoden und Verfahren zu testen. Ergebnis der Forschungsarbeit ist eine zukunftsweisende Station am Koblenzer Rheinufer. Sie wird nun ein zeitlich hochaufgelöstes Monitoring zur zeitnahen Beschreibung des Gewässerzustandes ermöglichen, welches deutlich über die gängige Leistungsfähigkeit von Messstationen im Bereich der Gewässerchemie hinausgeht.
Dr. Frank Wissmann, Präsident des LfU: „Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz arbeitet mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde seit vielen Jahren auf unterschiedlichen Ebenen eng und erfolgreich zusammen. Von der Entwicklung der „Monitoring-Station der Zukunft“ werden auch wir im Landesamt bei der Erfüllung unserer gesetzlichen Aufgaben profitieren.“
Weitere Informationen und Bilder sind auf der Seite der BfG abrufbar.