ZU WENIG | ZU VIEL – Wasserwirtschaft zwischen Trockenheit und Starkregen
Beim 7. KLIWA-Symposium standen neben den vielen neu gewonnenen Ergebnissen für Süddeutschland besonders die Schwerpunktthemen Trockenheit und Starkregen im Vordergrund. Ausrichter des diesjährigen KLIWA-Symposiums war das Land Rheinland-Pfalz. Die umfangreiche Organisation wurde hierbei federführend vom Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz übernommen.
Über 250 Gäste aus ganz Deutschland verfolgten online oder in Präsenz die zahlreichen Vorträge und Diskussionsrunden. Erstmals wurde das Publikum durch themenbezogene Podiumsdiskussionen interaktiv in die Gestaltung des Symposiums eingebunden. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Öffentlicher Verwaltung, Ingenieurbüros sowie lokalen Akteuren der Wasserwirtschaft wurden die Aspekte der Auswirkungen des Klimawandels und der Anpassung an den Klimawandel beleuchtet.
Das Symposium wird veranstaltet vom dem Ministerien für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM), dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM BW), dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) sowie dem Deutschen Wetterdienst (DWD), dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU RP), der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (BLfU). Das LfU RP übernahm in diesem Jahr die Organisation.
Starkregenereignisse nehmen zu
Die aktuellen KLIWA-Auswertungen zeigen, dass Trockenheit und Starkniederschläge sowie Hochwasser zunehmen. Diese Entwicklung stellt sowohl die Wasserwirtschaft als auch die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die letzten Jahre und besonders das Jahr 2021 und 2022 zeigen bereits, dass es zur Bewältigung dieser Herausforderungen geeigneter Anpassungsstrategien bedarf. Die Wasserverfügbarkeit und Nutzungsmöglichkeiten von Wasser werden sich deutlich verändern.
Eine Herausforderung dabei ist, dass Wasser bei Starkregenereignissen meist oberirdisch abläuft und kaum im Boden versickern kann. Trinkwasserverbundsysteme und nachhaltige Wasserentnahmekonzepte für die Landwirtschaft werden deshalb immer wichtiger. Der häufiger auftretende Hitzestress und das Trockenfallen von Gewässerabschnitten wirkt sich zudem auf die Gewässerökologie aus. Auch hier sind Anpassungsstrategien erforderlich. Modellsimulationen von Gewässertemperaturen haben beispielsweise gezeigt, dass die Beschattung der Gewässer durch Ufervegetation sehr großes Potenzial besitzt, sommerlichen Erwärmungseffekten entgegenzuwirken.
Starkregen während der Veranstaltung
Eine Anekdote am Rande: Offenbar wollte auch das Wetter seinen Beitrag leisten. So brach am 14. September nachmittags, während im Plenum grade der Themenbereich Starkregen diskutiert wurde, ein Starkregenereignis über die Stadt Ingelheim herein, das zu einem der größten Feuerwehreinsätze der Stadt führte. Keller, Straßen und Unterführungen liefen voll, unmittelbar neben der Veranstaltungshalle schlug der Blitz ein. Am zweiten Tag berichteten dann die Referentinnen und Referenten über ihre Erfahrungen vom Vortag - passend zum Thema des Symposiums. So konnte ein Referent kaum aus seinem Hotel gelangen, da die Flure und Aufzüge des Hotels unter Wasser standen. Anschaulicher konnte die Gefahr von Starkregen nicht gezeigt werden.