Bachpatenpreis 2018 – Umweltministerin zeichnet vier ehrenamtliche Bachpatenschaften aus
„Bachpaten setzen sich mit vielen Aktivitäten für den Schutz unserer Bäche und Flüsse ein: Sie bepflanzen Uferabschnitte, säubern das Bachbett oder initiieren Renaturierungen. Damit sind sie wichtige Botschafter für den Erhalt unserer Gewässer“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Verleihung des Bachpatenpreises 2018 in Mainz. Sie zeichnete insgesamt vier Gruppen aus, die sich vorbildlich um „ihren“ Bach kümmern und diesen naturnah pflegen. Über jeweils 1.000 Euro für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement durften sich freuen
- die Angelfreunde Langenstein e. V. am Simmerbach,
- der ASV Guldental am Guldenbach,
- die Interessengemeinschaft Tümpelanlage am Rückgängergraben,
- die BUND-Kreisgruppe Worms am Eisbach.
Die Ministerin wies darauf hin, dass sich 30 Prozent unserer Bäche, Flüsse und Seen auch dank des Landesprogramms ‚Aktion Blau Plus‘ und der darin eingebetteten Bachpatenschaften in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand befinden. „Wir müssen alle Kräfte bündeln, um den Schutz unserer Gewässer weiter voran zu treiben. Gerade der Gewässerschutz und unsere Gewässerrenaturierungen brauchen die Fürsprache aus der Bevölkerung. Unsere Bachpatenschaften nehmen hier eine wichtige Funktion ein“, führte die Umweltministerin an und bedankte sich bei allen Bachpatenschaften in Rheinland-Pfalz für ihren unermüdlichen Einsatz. Diesem Dank schloss sich der Präsident des Landesamts für Umwelt, Dr. Stefan Hill, an: „Fast 30 Jahre Bachpatenschaften in Rheinland-Pfalz stehen für engagierten ehrenamtlichen Einsatz für den Schutz unserer Gewässer. Dies zeigt deutlich das Umweltbewusstsein und die Bereitschaft vieler Bürger, mit gutem Beispiel tatkräftig voran zu gehen.“
Hintergrund
Rund 710 Bachpatenschaften kümmern sich in Rheinland-Pfalz ehrenamtlich auf einer Gewässerlänge von insgesamt etwa 2.700 Metern um die jeweiligen Bach- und Flussabschnitte. Dazu gehört auch, die Bürger und die politischen Entscheidungsträger für einen umfassenden Schutz und eine naturnahe Gestaltung des Baches zu gewinnen. Bachpaten tragen neben der zuständigen Kommune als Bürgerinnen und Bürger aktiv zum Gewässerschutz bei und leisten einen Beitrag zur Zielerreichung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Diese sieht bis 2027 eine gute Gewässerqualität in allen Bächen, Flüssen und Seen vor. Bachpaten sind somit wichtige Partner der Aktion Blau Plus, dem Gewässerschutzprogramm des Landes.
Die Bachpatenschaften werden vom Landesamt für Umwelt koordiniert.
Die Gewinner des Bachpatenpreises 2018
Angelfreunde Langenstein e.V. am Simmerbach
Rund 40 Prozent der Bachpatenschaften werden von Fischereivereinen ausgeübt. Die Angelfreunde Langenstein verfolgen die Philosophie „Natürlicher Lebensraum ist natürlicher Fischreichtum“. Mit der jährlichen Müllsammelaktion am Umweltschutztag, regelmäßigen Kontrollen der Wasserqualität und ihrem Einsatz gegen invasive Krebse und Neophyten tragen sie zum Schutz des Simmerbachs und seiner Nebenbäche bei.
ASV Guldental am Guldenbach
Der Angelverein ASV Guldental setzt sich am Guldenbach ehrenamtlich für Naturschutz, Fischartenschutz und für die Wiederansiedlung geschützter Fischarten ein. Außerdem bietet der Verein Ferienaktionen für Kinder an, hat einen Gewässerlehrpfad entwickelt und den Umbau der Wehranlagen Guldental und Langenlonsheim initiiert.
Interessengemeinschaft Tümpelanlage am Rückgängergraben
Seit Ende der 80er Jahre kümmert sich die Interessengemeinschaft um den Erhalt einer großen Tümpelanlage im Naturschutzgebiet Rehbachwiesen-Langwiesen. Sie bietet Exkursionen, Naturerlebnis-Führungen für Schulklassen und weitere Umweltbildungsmaßnahmen an und hat entlang der Gräben Pflanzen gesetzt.
BUND-Kreisgruppe Worms am Eisbach
Die BUND-Gruppe und im besonderen Maße Herr Dieter Arnold engagieren sich seit 25 Jahren für die Gewässerqualität des Eisbachs. Sie führen regelmäßige Gewässergüteuntersuchungen und Strukturkartierungen durch, bieten Umweltbildungsmaßnahmen an und haben Renaturierungsmaßnahmen angestoßen.