Moorfrosch ist der Lurch des Jahres 2025

Blauer Moorfrosch in einem Teich

Blaue Frösche sind eine Seltenheit, selbst in den Tropen. Umso faszinierender ist die intensive Blaufärbung des Männchens des einheimischen Moorfrosches (Rana arvalis) zur Paarungszeit. Die auffällige Färbung zeigt sich nur für wenige Tage zumeist Ende März in den Laichgewässern, bevor die Tiere wieder ihre gedeckten Brauntöne annehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat den Moorfrosch zum „Lurch des Jahres 2025“ ernannt, um auf die zunehmende Bedrohung der Art hinzuweisen und den Schutz ihrer Lebensräume zu fördern. 

Der Moorfrosch in Rheinland-Pfalz 

Der national (§ 7 des Bundesnaturschutzgesetzes) und europarechtlich (FFH Anhang IV) streng geschützte Moorfrosch ist die seltenste Amphibienart in Rheinland-Pfalz. Hier erreicht er den Südwestrand seines Verbreitungsgebietes. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in den Rheinauegebieten der Oberrheinebene. Geeignete Lebensräume sind zumeist Auwälder, sumpfige Altarme (Schluten), sowie Nasswiesen. Doch auch hier ist seine Population stark rückläufig: feuchte und grundwasserreiche Täler bieten noch vereinzelte Rückzugsorte, doch die Fläche dieser natürlichen Lebensräume wird zunehmend kleiner. Über das Landesamt für Umwelt (LfU) erfolgt ein regelmäßiges Monitoring der verbleibenden Populationen.

Bedrohung und Schutz

Durch seinen schnellen und dramatischen Rückgang der letzten Jahrzehnte ist der Moorfrosch in Rheinland-Pfalz inzwischen stark bedroht. Schutzmaßnahmen sind unerlässlich, um ihn vor dem Aussterben zu bewahren. Hierzu gehören unter anderem die Renaturierung von Feuchtgebieten und die Schaffung von Pufferzonen rund um Lebensräume. Denn immer mehr Flächen werden entwässert und intensiv landwirtschaftlich genutzt, der Klimawandel verschärft die Lage noch. Dieser führt zu häufigeren Extremwetterereignissen, wie Spätfrost oder vermehrte und frühe Austrocknung von Gewässern. Zudem tragen auch invasive Arten wie der Waschbär, die Nilgans und nichtheimische Krebsarten zum Rückgang der Art bei. 

Mit Hilfe von gezielten Schutzmaßnahmen, welche in den vergangenen Jahren durch die GNOR durchgeführt wurden, konnte der Bestand in der Speyerbachaue bei Geinsheim stabil gehalten werden. Das Neuanlegen von Gewässern hat bewiesen, dass durch solche Bemühungen ein erfolgreicher Schutz für diese Art möglich ist. 
Der Moorfrosch ist die Leitart für die rheinland-pfälzischen Auenlebensräume. Er ist ein wertvoller Bestandteil des natürlichen Erbes von Rheinland-Pfalz; es sollten auch künftige Generationen noch die Gelegenheit haben, das Naturschauspiel blauer Frösche in ihrer Heimat zu erleben. Der Schutz von Amphibienhabitaten ist von entscheidender Bedeutung – nicht nur für den Erhalt des Moorfrosches, sondern auch für viele andere bedrohte Arten.

Um weiterhin eine gute Übersicht über den Bestand in RLP zu haben, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen! Moorforsch gesehen? Bitte beim Artenfinder  melden. 

Mehr Infos zum Moorfrosch: 

NABU: Lurch des Jahres 2025: der Moorfrosch im Porträt
Bundesamt für Naturschutz: Rana arvalis 
 

Aktuelle Verbreitung

Stand: 01.12.2024