Artenschutzprojekt „Fadenbinse"

Vorkommen

Fadenbinse (Juncus filiformis)

Die Fadenbinse (Juncus filiformis) kommt vornehmlich in genutzten Feuchtwiesen und Flachmooren vor und ist somit Zeiger für landesweit bestandsgefährdete Biotoptypen des Extensivgrünlandes. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt  in den Hochlagen des Westerwaldes, in den Naturräumen Hoher Westerwald und Oberwesterwald, wo etwa 90 % des rheinland-pfälzischen Gesamtbestandes der Art vorkommen. Die Fadenbinse ist hier noch weit verbreitet und stellenweise häufig. Im westlichen und südlichen Westerwald sowie nördlich der Sieg wird sie bei abnehmender Höhenlage der Gebiete zunehmend seltener. Aus Taunus, Östlicher Hocheifel und Westlicher Hocheifel sind nur sehr wenige Fundorte aus der Biotopkartierung bekannt. In den aktuellen Florenwerken dieser Regionen wird die Art als verschollen bzw. erloschen aufgeführt.

Im Hunsrück ist die Fadenbinse ebenfalls sehr selten. Sie wurde hier Anfang der 1990er Jahre im Ruwertal wiedergefunden.

In der Pfalz ist die Binse nur spärlich und selten verbreitet, nämlich in der westpfälzischen Moorniederung, im Pfälzerwald sowie an einem Fundort in der Vorderpfalz.

Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

Gefährdung

Die Fadenbinse ist in der Roten Liste der bestandsgefährdeten Gefäßpflanzen für Rheinland-Pfalz als stark gefährdet eingestuft. In der Roten Liste Deutschlands steht die Pflanze auf der Vorwarnliste.

[Der Stand der Roten Listen ist den Quellenangaben in ARTeFAKT zu entnehmen.]

Das Gesamtvorkommen der Art in Rheinland-Pfalz ist angesichts der guten Bestandssituation im Westerwald nur als potentiell gefährdet anzusehen. In den fundortarmen Teilregionen (Eifel, Hunsrück, Pfalz, Taunus) wird die Art als stark gefährdet bis vom Aussterben bedroht eingestuft.

Gefährdungsursachen sind hauptsächlich Entwässerung von Feuchtwiesen, Nutzungsänderung bzw. Nutzungsaufgabe der Landwirtschaft, Aufforstung von Extensivgrünland sowie Überbauung durch Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur.

Schutz

Als Maßnahme zum Schutz und zur Förderung der Vorkommen der Fadenbinse ist die Einführung bzw. Beibehaltung einer extensiven Nutzung von Feuchtwiesen erforderlich. In diesem Zusammenhang kommt dem Biotopsicherungsprogramm „Extensivierung von Dauergrünland" (jetzt PAULa) als Teil des rheinland-pfälzischen Vertragsnaturschutzes heute und vor allem auch zukünftig eine herausragende Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz zu.

Weitere Informationen zum Artenschutzprojekt „Fadenbinse“ können Sie dem Bericht von 2000 zum Artenschutzprojekt entnehmen.

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