Artenschutzprojekt „Gelbbauchunke“

Vorkommen

Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Die Gelbbauchunke ist insbesondere im mittel- bis süddeutschen Raum verbreitet. 

In Rheinland-Pfalz ist die Art in mehreren Landesteilen anzutreffen. Eine deutliche Konzentration ist in den Mittelgebirgsregionen im Bereich der Naturräume Westerwald, Saar-Nahe-Bergland, Moseltal und Hunsrück zu finden. In den übrigen Gebieten existieren zerstreute Einzelvorkommen.

Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

Gefährdung

In der Roten Liste Deutschlands wird sie als stark gefährdet eingestuft und in Rheinland-Pfalz ist sie gefährdet.

[Der Stand der Roten Listen ist den Quellenangaben in ARTeFAKT zu entnehmen.]

Der Bestand ist vielerorts stark rückläufig. Die primäre Rückgangsursache resultiert aus der Zerstörung von natürlichen Lebensräumen sowie aus intensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung. Die Art bevorzugt Gebiete, die sekundär durch den Menschen geschaffen wurden (z. B. durch Bergbau, militärische Nutzung, Fahrrinnen auf Waldwegen oder Steinbrüche).

Durch die Ausbesserung und Beseitigung der Waldwege und die Vertiefung bzw. Verfüllung von Gewässern oder Wasserlöchern wird die Gelbbauchunke über kurz oder lang aus vielen Gebieten vertrieben.

Schutz

Die Gelbbauchunke gehört zu den streng geschützten Arten nach § 7 des Bundesnaturschutzgesetzes. Sie ist in der EU-Richtlinie "Fauna, Flora, Habitate (FFH)" in Anhang II und Anhang IV bei den streng zu schützenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse eingeordnet. Daher zählt sie zu den Zielarten der FFH-Richtlinie in Rheinland-Pfalz, für die ein Artsteckbrief erstellt wurde.

Zur Stabilisierung der noch bestehenden Gelbbauchunkenpopulationen müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, damit diese nicht weiter in ihrem Bestand zurückgehen, sondern hingegen eine positive Reproduktionsbilanz erreichen, um den Bestand zu sichern und von hier aus eine Neubesiedlung bereits verwaister Gebiete zu ermöglichen.

Durch die Forstverwaltung und einige Naturschutzverbände wurden in ihren Rand- bzw. Uferbereichen verbuschte Laichgewässer wieder freigestellt. Eine weitere Maßnahme ist die Neuanlage von Wagenspuren parallel zu den Wegen, damit die Tiere keiner weiteren Gefahr in den befahrenen Spurrinnen ausgesetzt sind.

Im Rahmen des Artenschutzprojektes Laubfrosch konnten in Tongruben mit Laubfroschnachweisen neue Laichgewässer für die Art angelegt werden, die auch der Gelbbauchunke als Laichhabitate dienen.

Letztere werden sicherlich auch vom Kooperationsprojekt „Abbaubetriebe und Amphibienschutz” zwischen dem Industrieverband Steine und Erden (VSE), der GNOR sowie der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz profitieren, welches auf die speziellen Bedürfnisse solcher Pionierarten zugeschnitten wurde.

Informationen zum Artenschutzprojekt „Gelbbauchunke“ können Sie dem Bericht von 1999 und dem Poster zum Artenschutzprojekt entnehmen.

Von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) wurde die Gelbbauchunke zum Froschlurch des Jahres 2014 gewählt.

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