Biodiversität des artenreichen Grünlands erfassen und erhalten

Artenreiche Wiesen und Weiden sind Hotspots der Biodiversität. Sie bieten Lebensraum für eine große Vielfalt an Schmetterlingen, Libellen, Käfern, Wiesenvögeln, Reptilien und Kleinsäugern. Knapp ein Drittel aller heimischen Pflanzenarten (ca. 1.250) kommen hauptsächlich im Grünland vor. Fast die Hälfte der nach der Roten Liste gefährdeten Pflanzenarten sind Grünlandarten. Als Lebensraum für eine unglaubliche Vielzahl an Pflanzen und Tieren haben sie eine besondere Bedeutung für den Erhalt der Biologischen Vielfalt und damit auch für das Erreichen landesweiter Ziele wie beispielsweise der Biodiversitätsstrategie Rheinland-Pfalz.

Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung für den Naturschutz erfasst das Landesamt für Umwelt (LfU) als Teil des landesweiten Biotopkatasters systematisch gesetzlich geschützte Grünlandbiotoptypen in ganz Rheinland-Pfalz. Pro Jahr werden jeweils mehrere Landkreise verteilt über das gesamte Bundesland ausgewählt und bearbeitet. Die Kartierung hat im Mai 2020 begonnen und erstreckt sich über voraussichtlich sieben Jahre.

Bei der Kartierung rücken Magere Flachland-Mähwiesen, Bergmähwiesen und Magerweiden sowie alle weiteren für den Naturschutz wertvollen Grünlandbiotoptypen in den Fokus. Diese für die Artenvielfalt so wichtigen Flächen sind von einem anhaltenden Rückgang betroffen, sei es durch Nutzungsaufgabe oder durch Intensivierung der Bewirtschaftung. Die Grünlandkartierung durch das LfU ist daher eine wichtige Bestandsaufnahme der verschiedenen Lebensräume des Grünlands und damit Ausgangspunkt für die zukünftigen Maßnahmen zum Erhalt der noch vorhandenen Flächen und ihrer Arten.

Das Land unterstützt die Sicherung dieser Biotope mit Angeboten im Rahmen des Vertragsnaturschutzes, aus Mitteln der Biotopbetreuung und durch Ankauf wertvoller Flächen. Die Kenntnis über die im Land vorhandenen Flächen unterstützt somit die gemeinsamen Bemühungen von Naturschutz und Landwirtschaft zur Sicherung der wertvollen Wiesen und Weiden, aber auch die Möglichkeit produktionsintegrierte Maßnahmen als Kompensation durchzuführen.

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