Natur erleben in Zeiten von Corona

Gerade in Zeiten von Corona haben viele Menschen die Natur vor ihrer Haustür kennen und zu schätzen gelernt. Ob in Feld, Wald und Wiese - viele neue Erlebnisse und wertvolle Erfahrungen wurden gesammelt. Das ist gut für die Natur - ganz nach dem Motto "Was man schätzt, das schützt man auch". Der Großteil der Besucherinnen und Besucher verhält sich vorbildlich und beachtet die Regeln, allerdings gibt es auch immer wieder Meldungen über zu viel Müll in der Landschaft und über zu viel Verkehr und falsch abgestellte Autos, die Wege versperren.

Grundsätzlich sind daher in der Natur ein paar Aspekte zu beachten, damit der Besuch nicht zu stressig für Pflanzen und Tiere wird. In dem Flyer "Natur erleben in Zeiten von Corona" werden Tipps für einen verantwortungsbewussten Naturbesuch gegeben.

Viele Menschen zieht es während der Corona-Pandemie in die Natur in ihrer Umgebung – sei es um Sport zu machen oder zu entspannen. Der Aufenthalt in Wäldern und Landschaften steigert das körperliche und mentale Wohlbefinden. Daher ist die „Neuentdeckung“ der Natur vor der Haustür zu begrüßen! Um die Natur dabei gut zu schützen ist es wichtig, dass sich alle Besucherinnen und Besucher verantwortlich verhalten.

"Wir begrüßen alle herzlich, die in Corona-Zeiten achtsam und verantwortungsbewusst Natur erleben wollen."
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Landesamtes für Umwelt

Um die Natur dabei gut zu schützen ist es wichtig, dass sich alle Besucherinnen und Besucher verantwortlich verhalten.
Tipps, wie Sie die Tier- und Pflanzenwelt genießen können – ganz ohne Stress für Sie und die Umwelt:

  • Informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über Meldungen zu Hotspots, also stark besuchten Ausflugszielen. Dann haben Sie mehr von Ihrem Ausflug. Häufig wird im Internet oder Radio schon morgens vor großem Andrang gewarnt.
  • Gerade bei schlechtem Wetter ist in Hotspots weniger los. Mit der richtigen Ausrüstung können Sie auch bei nassem und kaltem Wetter besondere Naturerlebnisse erfahren.
  • Es gibt im Wald keine Mülleimer. Nehmen Sie eine kleine Mülltüte zum einfacheren Transport mit. Ansonsten nutzen Sie Mehrweg-Besteck und -behälter.

Rheinland-Pfalz bietet viele Ausflugsmöglichkeiten in einer schönen und vielfältigen Natur. Besondere Orte sind z. B. die neun Nationalen Naturlandschaften mit ihren regionalen, naturverträglichen Erlebnisangeboten. Neben dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald und dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gehören die sieben Naturparke mit ihrem hohen Waldanteil dazu. Einen Überblick finden Sie unter: www.nationale-naturlandschaften-rlp.de.

Viel Spaß macht es, beim Spazierengehen die Natur besser kennenzulernen und Pflanzen und Tiere zu bestimmen – natürlich ohne sie zu gefährden.

  • Packen Sie Lupe und Fernglas ein.
  • Ein kompliziertes Bestimmungsbuch wird durch die Artenfinder-Apps auf dem Handy ersetzt.

Es gibt inzwischen zahlreiche Apps (s. unten), die die Erkennung von Pflanzen und Tieren erleichtern. Machen Sie vorsichtig ein Foto von Blüte und Blatt mit dem Smartphone – und schon werden Artname und Vergleichsfotos angezeigt. Vor allem für die verbreiteten Pflanzenarten funktioniert das erstaunlich gut. Vögelgesänge oder Zirptöne von Heuschrecken können so abgehört und verglichen werden.
Wenn man die Arten sicher erkennt, kann man die Fundorte per App an die Naturschutzbehörden oder Verbände weiterleiten.

Apps
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Auch wenn sich viele Menschen vorbildlich verhalten: Wenn der Freizeitdruck auf die Natur steigt und Leute ihre Wege verlassen, kann das für viele Tier- und Pflanzenarten gravierende Folgen haben.

  • Beispiel Rotwild: Die Tiere fahren den Stoffwechsel während der Ruhephase herunter. Wenn sie aufgeschreckt werden, wechseln sie in den Fluchtmodus. Dies bedeutet für sie einen ungeheuren Energieverbrauch. Deshalb: Achtsam bleiben und Hunde anleinen!
  • Wenn Fledermäuse in Höhlen durch Menschen geweckt werden (Wärme, Licht), verbrauchen sie für den Aufwachvorgang und das Herumfliegen sehr große Energiemengen. Passiert das mehrfach, können die Tiere sogar sterben. Lassen Sie daher den Fledermäusen ihre Höhlen alleine.
  • Augen auf beim Wandern und Radeln: Auf stark frequentierten Radwegen, wie z. B. an der Nahe, kam es in der Vergangenheit immer wieder zur unbeabsichtigten Tötung von Ringelnatter, Würfelnatter und Mauereidechse. Die Tiere überqueren den Radweg und wärmen sich in den Vormittagsstunden auf ihm auf. Gleiches gilt für Laufkäfer oder Wildbienen.
  • Orchideenwiesen bitte nur vom Rand anschauen, damit es nicht zu Trittschäden kommt.

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Picknick unter Vogelhorsten, Klettern an Steilwänden usw. lassen Eulen und Greifvögel ihren Horst aufgeben, so z. B. beim Schwarzmilan oder Uhu. Bei rastenden oder ruhenden Vögeln (z. B. Mauersegler) erhöht sich deren Herzschlag immens, wenn sie angestrahlt oder plötzlich laut beschallt werden.
An Badeseen können durch störendes Verhalten an nicht-öffentlichen Stellen Gelege oder Brutkolonien von z. B. Flussregenpfeifern oder Uferschwalben zerstört werden, bis hin zur Aufgabe des Nestes durch die Altvögel.

Besucherinnen und Besucher sind auch in besonderen Schutzgebieten willkommen, jedoch dienen die Gebiete vor allem dem Schutz der Tier- und Pflanzenwelt.

Beispiel Naturschutzgebiete: In den 524 aktuell ausgewiesenen Gebieten ist ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft notwendig. Sie dienen zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Oftmals sind sie wegen ihrer Seltenheit oder hervorragenden Schönheit geschützt. Hier gilt es, auf den Wegen zu bleiben, Hunde anzuleinen und keinen Lärm zu verursachen.

Eine Übersicht über die weiteren Schutzgebiete und was sie bedeuten: www.naturschutz.rlp.de

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