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Gewässerbiologische Untersuchung der Ahr – Fortschreibung

Seit der verheerenden Flutkatastrophe vom Juli 2021 führt das LfU unter anderem Untersuchungen des Makrozoobenthos (aquatische Wirbellose des Gewässergrundes) der Ahr durch, um einen Überblick über den ökologischen Zustand des Gewässers zu bekommen. Die Ergebnisse der dritten Beprobungsreihe von Ende März 2022 werden nun in einem aktuellen Bericht vorgestellt.
Ahr

Ergebnisse der Beprobungen vom 29. - 31. März 2022 (Direkt zum Bericht)

Die Flutkatstrophe im vergangenen Jahr hat nicht nur Leid und Zerstörung über die Menschen im Ahrtal gebracht, auch der Fluss mit seinem Artenreichtum (wirbellose Kleintiere = Makrozoobenthos) leidet bis heute stark unter den verheerenden Folgen - sei es durch die Zerstörung der gewässernahen Infrastruktur mit Folge der phasenweisen Einleitung ungeklärter Abwässer oder auch die enormen hydromechanischen Kräfte des Flutereignisses selbst. Inzwischen sind zwar viele Sanierungen im Abwassersystem erfolgt oder befinden sich in der Umsetzung, dennoch wird es längere Zeit benötigen, bis sich die Gewässer-Lebensgemeinschaft der Ahr von den Belastungen erholt haben wird.

Um einen ersten Überblick über den ökologischen Zustand zu bekommen, wurden durch das Landesamt für Umwelt (LfU) bereits im September und November 2021 erste Untersuchungen des Makrozoobenthos (MZB) der Ahr, also der aquatischen Wirbellosen des Gewässergrundes („Fischnährtiere“), durchgeführt. Ende März 2022 fand ein dritter Beprobungsdurchgang durch die Mitarbeiter des LfU statt. 

Diese aktuellen Beprobungen zeigen, dass sich die Situation für viele Bereiche verbessert hat und sich weitere wirbellose Arten wieder angesiedelt haben. Insbesondere an der oberen Ahr entwickelt sich nun eine durchweg artenreichere Lebensgemeinschaft, die aber noch nicht den Zustand vor der Flut abbildet. Dagegen lässt sich an der mittleren und unteren Ahr größtenteils eine vorläufig nur sehr zögerliche und begrenzte Wiederbesiedlung des Makrozoobenthos feststellen. Der momentane ökologische Zustand ist für die meisten Probestellen dieses Abschnitts mit unbefriedigend bis schlecht einzuschätzen. Die Gewässergüte der Ahr in Hinblick auf die Abwasserbelastung liegt wieder in der Klasse 2 (gut) bis auf einen kurzen Bereich im Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler mit noch kritischer Belastung. Für die weitere Entwicklung wird ein wichtiger Aspekt die Wiederbesiedlung von oberhalb gelegenen Bereichen der Ahr und von Seitengewässern sein.

Das LfU wird im Rahmen des langfristig geplanten, landesweiten gewässerbiologischen Monitorings (gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie bzw. Oberflächengewässerverordnung) die Entwicklung sowohl des Makrozoobenthos als auch der Fische und Wasserpflanzen/benthischen Algen der Ahr weiter erheben und bewerten.

Zum Untersuchungsbericht "Situation der Lebensgemeinschaft der aquatischen Wirbellosen (Makrozoobenthos) der Ahr  - Fortschreibung" (Bericht, Stand: Juni 2022; 4 MB)

Weitere Informationen, auch zu weiteren gewässerchemischen Untersuchungen: Zwischenergebnisse des Sondermessprogramms Ahr (11.10.21)

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