Blaualgen in der Mosel
Stand: 14.08.2023
In den Sommermonaten kommt es immer wieder in Seen und staugeregelten Fließgewässern, insbesondere der Mosel, zu Blaualgenblüten. In der Mosel sind sie in diesem Jahr seit Ende Juli aufgrund der heißen und trockenen Witterung vermehrt zu finden. Blaualgen sind Cyanobakterien, die Giftstoffe abgeben können. Grün gefärbte Bereiche sind daher von Mensch und Tier zu meiden.
Auf dieser Seite informiert das Landesamt für Umwelt (LfU) über die Messergebnisse und die Blaualgenproblematik im Allgemeinen.
Aktuelle Werte
Messungen von Cyanobakterien-Chlorophyll a an der rheinland-pfälzischen Mosel:
Messstelle | Wert | Datum |
Untere Mosel bei Koblenz | 01,12 µg/l | 14.08.2023 |
Mittlere Mosel bei Fankel | 03,00 µg/l | 11.08.2023 |
Mittlere Mosel bei Mehring | 01,89 µg/l | 14.08.2023 |
Obere Mosel bei Palzem | 11,10 µg/l | 13.08.2023 |
Warnschwelle 15 µg/l (gültig bei Freizeit- und Badegewässern). Die Werte gelten für den Standort der Messung, flussauf oder -abwärts können sie variieren. Angaben ohne Gewähr.
Situation an der rheinland-pfälzischen Mosel
Seit 2017 treten in den Sommermonaten entlang der rheinland-pfälzischen Mosel vermehrt Cyanobakterien – sogenannte Blaualgen – auf , zeitweise wird in verschiedenen Bereichen die Konzentration von 15 µg pro Liter Cyanobakterien-Chlorophyll a (Schwellenwert für Warnhinweis bei Freizeit- und Badegewässern) überschritten. Blaualgen zeigen sich als grüne Schlieren oder schwimmende, grüne Teppiche – insbesondere in langsam fließenden Bereichen. Gebildet werden diese Schlieren von Vertretern der Gattung Microcystis. Blaualgen können Giftstoffe (Cyanotoxine) ins Wasser absondern. Kommen diese mit den Schleimhäuten in Berührung, kann es bei empfindlichen Personen zu Reizungen, Bindehautentzündungen der Augen oder Quaddeln auf der Haut kommen. In der Mosel traten die Blaualgen zum ersten Mal im Sommer 2017 in größeren Populationen und deutlich sichtbar auf.
Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass sich die Blaualgen bei warmer und trockener Witterung zur dominierenden Organismengruppe in der Mosel entwickeln können und das Phänomen dann längerfristig bestehen bleiben kann. Das LfU wird gemeinsam mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) die Lage weiter im Blick behalten.
Uferbereiche mit grünen Schlieren meiden
Vorsorglich sollten Gewässer- und Uferbereiche mit deutlich grüner Färbung und geringer Sichttiefe gemieden werden. Das Trinken oder Verschlucken von Wasser ist zu vermeiden, auch Hunde sind von den Gewässern fernzuhalten.
Vom Baden in der Mosel – wie auch in anderen Flüssen – wird unabhängig von einer Blaualgenblüte grundsätzlich abgeraten. Neben möglichen Infektionen durch Krankheitserreger wird die Gefahr des Ertrinkens beim Baden in großen Fließgewässern mit Schiffsverkehr wie im Rhein oder der Mosel oft unterschätzt. Hinzu kommt nun noch in der Mosel die Gefährdung der Gesundheit durch die Blaualgen-Konzentration. Die Mosel ist eine Bundeswasserstraße und kein Badegewässer. In Freizeit- und Badegewässern gilt ab 15 µg/l Cyanobakterien-Chlorophyll a eine Warnstufe, bei der Warnhinweise an die Badenden ausgesprochen werden.
Grundsätzlich ist es nicht verboten, in Gewässern mit „Blaualgenbelastung" Wassersport zu betreiben. Mit zunehmender Blaualgenkonzentration steigen jedoch die gesundheitlichen Risiken bei sportlicher Aktivität mit Wasserkontakt oder durch versehentliches Verschlucken von Wasser. Um Hautreizungen zu vermeiden, sollte man bei Wasserkontakt nach der sportlichen Betätigung duschen oder betroffene Hautpartien abspülen.
Weitere ausführliche Antworten zu häufig gestellten Fragen zum Thema Blaualgen finden Sie in den FAQ.
Bilder – Blaualgen an der Mosel 2022
LfU-Video: Warum färbt sich die Mosel im Sommer grün?
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