Zukunftstechnologien bieten großes Potenzial zur Energieeinsparung

Industrie 4.0 oder auch digitale Transformation ist eines der vielbenutzten Schlagworte in heutiger Zeit. Im Bereich der Produktion soll die Verschmelzung der Informations- und Datentechnologie mit der Produktionstechnologie neue innovative Produkte generieren.

Diese Vernetzung bedeutet für die Unternehmen einerseits einen großen Aufwand, da beispielsweise die Systeme vor unerlaubten Zugriffen geschützt werden müssen. Andererseits können durch moderne und zuverlässige Komponenten die einzelnen Produktionsschritte den Kundenbedürfnissen schneller angepasst werden. Moderne, leichter steuerbare und gut vernetzte Anlagen können dabei effizienter und ausfallsicherer betrieben werden. Dieser "digitale Wandel" bringt nicht nur große finanzielle Einsparungspotenziale mit sich, sondern leistet oft auch einen Beitrag zur Reduktion der benötigten Energiemengen innerhalb des Herstellungsprozesses.

Die Studie „Ressourceneffizienz durch Industrie 4.0 – Potenziale für kleine und mittlere Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und des VDI-Zentrums für Ressourceneffizienz hat gezeigt, dass Industrie 4.0 große Chancen in sich trägt, um den Verbrauch natürlicher Ressourcen signifikant zu senken. Experten sprechen heute davon, dass mehr als 90 % aller Industrie-4.0-Maßnahmen auch eine Verringerung des Ressourcenverbrauchs zur Folge haben.

Angeregt durch diese Studie entschied sich das Land Rheinland-Pfalz das bewährte Projekt „EffCheck – Ressourceneffizienz in Rheinland-Pfalz“ auch für das Thema Industrie 4.0 zu öffnen. Unter dem Namen „EffCheck – Ressourceneffizienz in Rheinland-Pfalz durch digitale Transformation (Industrie 4.0)“ oder kurz „EffCheck Industrie 4.0“ bekommen Unternehmen die Chance Ihre möglichen Potenziale durch einen unabhängigen Fachberater nach dem bewährten EffCheck-Prinzip untersuchen zu lassen.

Die Berater können durch ihren großen Erfahrungsreichtum dabei helfen, dass die Umstellung auf die modernen Produktionsprozesse möglichst reibungslos verlaufen. Sie erkennen, wo bereits benötigte Daten innerhalb des Betriebes vorhanden sind, definieren entsprechende Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Gerätetypen wie auch zwischen Technik und Mensch. Viele moderne Maschinen liefern bereits die entsprechenden Informationen für einen optimalen Produktionsprozess. Die meisten Nutzer kennen jedoch nur Bruchteile der umfangreichen Einstellmöglichkeiten innerhalb komplexer Menüsteuerungen. Die Berater hingegen wissen, wo die entsprechenden Einstellungen zu tätigen sind, um statt aufwändiger Programmierungen bereits vorhandene Daten für den weiteren Herstellungsprozess abrufbar zu machen. Dadurch wird der Gesamtprozess optimiert, Stillstandzeiten einzelner Maschinen reduziert und durch verbesserte Auslastung sowohl der "Ausschuss" verringert wie auch die Betriebsdauer der Geräte verlängert. Im Ergebnis wird somit weniger Energie innerhalb der Produktion verbraucht, die Umwelt entlastet und die Wettbewerbsfähigkeit erhöht.

Industrie 4.0 ist dabei nicht nur ein Thema für größere Unternehmen. Auch kleine Betriebe können von der digitalen Transformation profitieren. Einsparmöglichkeiten liegen beispielsweise in

  • der Auflösung von Insellösungen,
  • einem automatisierten Informationsaustausch,
  • einer optimierten Messwertermittlung,
  • der Vermeidung von Fehl- und Mehrfacherfassung durch ein zentrales Datenportal sowie
  • der Nutzung von Multicoptern bei der Mengenerfassung.
Beispiel einer Vernetzungsstruktur von Industrie 4.0