Radiometerdaten des Landesamtes für Umwelt mit Ampelsystem online
Für die Luftqualität in Städten ist das Verkehrsaufkommen und der Anteil von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ein wichtiger Faktor – aber nicht der einzige. Auch die Wetterlage spielt eine wichtige Rolle. Um den Einfluss der Meteorologie auf die Ausbreitung von Luftschadstoffen analysieren zu können, betreibt das Landesamt für Umwelt seit Januar 2018 auf dem Dach des Umweltlabors des LfU in der Mainzer Rheinallee ein Mikrowellenradiometer.
Es handelt sich um das bisher einzige Gerät dieser Art in Rheinland-Pfalz und kann die Temperatur bis in 1000 Meter Höhe messen. Bei der Analyse ist dieser Temperaturverlauf mit der Höhe eine entscheidende Größe, denn damit wird bestimmt, ob und bis in welche Höhe die bodennahen Emissionen durchmischt werden können. Mit dem neuen Ampelsystem ist auch für den Laien schnell ersichtlich, wie groß der Wettereinfluss auf die Schadstoffmessungen ist. Das Ampelsystem zeigt auf einen Blick anhand der drei Ampelfarben, ob die meteorologischen Voraussetzungen für die Luftqualität gut (grün), mäßig (gelb) oder schlecht (rot) sind.
Die Daten des Radiometers veröffentlicht das Landesamt für Umwelt online, damit sich jeder Interessierte selbst aktiv informieren kann. Kurzfristige Anstiege bei Luftschadstoffen lassen sich oft durch eine schlechte Durchmischung der untersten Luftschichten erklären. Die aktuellen Radiometermessungen können im Internet angesehen werden.
Bei Betrachtung der NO2-Konzentrationen an der ZIMEN-Luftmessstation Rheinallee (in der Nähe des Radiometers) während der unterschiedlichen Ampelphasen zeigt sich, dass die Werte in jeder Ampelphase im Verlauf der drei Jahre sinken. Die sinkenden Konzentrationen sind also nicht den unterschiedlichen Wetterbedingungen geschuldet, auch wenn sie bei der Reduktion geholfen haben.