Internationaler Tag der Reparatur am 19. Oktober

Smartphone wird repariert

Weltweit fielen im Jahr 2022 mehr als 60 Millionen Tonnen Elektroschrott an, je Bewohner der Erde statistisch gesehen pro Jahr fast 8 Kilogramm, Tendenz steigend. Wir in Deutschland kommen sogar auf rund 21 Kilogramm pro Person, was bedeutet, dass alleine in Deutschland pro Jahr 1,8 Millionen Tonnen Elektrogeräte weggeworfen werden. Viele dieser Geräte sind nicht sehr alt und oft noch voll funktionsfähig oder könnten mit vertretbarem Aufwand repariert und somit weiterverwendet werden. Eine längere Nutzungsdauer würde nicht nur die Menge an Elektroschrott reduzieren, sondern auch Ressourcen schonen, was einen großen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Mit ihrem “Internationalen Tag der Reparatur“, dieses Jahr am 19. Oktober, weist die „Open Repair Alliance“ seit 2017 alljährlich genau darauf hin. Aktionen dazu finden weltweit statt, in Rheinland-Pfalz unter anderem in Repair-Cafés in Bad Neuenahr, Bingerbrück, Niedermohr und der VG Maifeld.

Eines der fünf Gründungsmitglieder der "Open Repair Alliance" ist die deutsche "Anstiftung". Sie koordiniert bundesweit mit dem 2014 gegründeten Netzwerk Reparatur-Initiativen den Wissenstransfer auf intergenerationeller, transkultureller und milieuübergreifender Ebene in Repair Cafés, Reparaturtreffs und weiteren Formaten. 

Zur Broschüre Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft

Runder Tisch Reparatur in Rheinland-Pfalz

Elektroschrott auf einem Haufen

Das Klimaschutzministerium hat gemeinsam mit dem Verbraucherschutzministerium im Oktober 2022 den "Runden Tisch Reparatur“ (RTR) in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Das Ziel des RTR ist es, gemäß dem Koalitionsvertrag, das „Reparieren statt Wegwerfen im Land“ zu stärken.

Reparieren schafft neben dem Beitrag zur Abfallvermeidung und damit zum Ressourcen- und Klimaschutz auch einen entscheidenden Beitrag für das soziale Miteinander, vor allem durch das ehrenamtliche Engagement der Repair-Cafés, in den Kommunen.

Der Runde Tisch setzt sich aus verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern, z. B. Repair-Café Mitglieder, Betreiberinnen und Betreiber eines herstellerunabhängigen Reparaturbetriebs, HWK Rheinhessen, IHK Pfalz, Behördenvertreterinnen und -vertretern, öffentlich-rechtlichem Entsorgungsträger, zusammen. Innerhalb der vier vom RTR definierten Arbeitsbereiche (Anreize, Infrastruktur, Bewusstsein und Bildung) wurden mehrere Maßnahmen festgelegt, die bereits zum Teil umgesetzt wurden.

Beispielsweise wurde ein Kita-Leitfaden erstellt, um Projekttage in Kindergärten in Kooperation mit Repair-Cafés zum Thema "Reparieren" durchzuführen.
Damit werden bereits die Kleinsten mit dem Thema "Reparieren" in Kontakt gebracht und tragen diese positiven und wertvollen Erfahrungen und Erlebnisse als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihr Umfeld weiter.

Zwischenzeitlich wurde ein erstes Fazit des RTR gezogen und daraufhin u. a. die vier Arbeitsbereiche aufgelöst. Verstärkt sollen nun Themenschwerpunkte angegangen werden, die gut in die Fläche hochskaliert werden können und ggf. noch weitere notwendige Akteurinnen und Akteure für deren Umsetzung gezielt eingebunden werden.