Moore und Offenlandflächen im Nationalpark

Hotspots der Biodiversität

Moorfläche, bewachsen und hügelig
Riedbruch, Moorfläche.

Für den Wildnisbereich des Nationalparks gilt das Motto „Natur Natur sein lassen“. Im Entwicklungsbereich und in der Pflegezone des Nationalparks Hunsrück-Hochwald fanden seit der Gründungsphase zur Unterstützung zahlreiche Umsetzungsmaßnahmen statt. Als fachliche Grundlage dient der Nationalparkplan, der durch das Nationalparkamt im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses erarbeitet wurde. Auch im Rahmen der fachlichen Vorbereitung und Umsetzung der daraus abgeleiteten Maßnahmen arbeitet das Nationalparkamt eng mit dem LfU und der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz zusammen, beispielsweise bei der Entwicklung und Umsetzung des Offenlandkonzepts oder der Moore.

Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushalts

Der Erhalt oder die Verbesserung des Zustands dieser Flächen in der Pflegezone ist wichtig, da diese Flächen wertvolle Lebensräume für angepasste und seltene Tier- sowie Pflanzenarten darstellen und zu deren gezieltem Schutz dienen.
Ein Schwerpunkt der Maßnahmen wurde bisher bei den an vielen Stellen vorzufindenden Hangbrüchern gesetzt, die auch Moore genannt werden. Zusammen nehmen die vielen, kleinen Hangbrücher fast 1.000 ha und damit rund ein Zehntel des Nationalparkgebietes ein. Dabei geht es nicht um das künstliche Herbeiführen eines festgelegten Zielzustands in der Vegetation. Im Vordergrund der Aktivitäten stehen Maßnahmen, die auf diesen Standorten wieder möglichst naturnahe Voraussetzungen für eine eigendynamische Entwicklung der Natur, hier der Moore schaffen. Angestrebt wird die Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Wasserhaushalts. Hierzu werden entwässernde Strukturen (Gräben und Rinnen), die in der Vergangenheit angelegt worden waren, defekt gesetzt, um zu viel Abfluss des lebenswichtigen Wassers aus den Mooren zu vemeiden. Weitere Maßnahmen wie die Entnahme von Fichten sollten dagegen nur auf kleineren Anteilen des Hangbrücher erfolgen. 

Prinzip des minimalen Eingreifens

Bei der Betreuung des Nationalparkamtes kann sich das LfU auf langjährige Erfahrungen mit naturschutzfachlichen Pflege- und Entwicklungsplänen in unterschiedlichen Gebieten und Projekten stützen. Den Vorgaben des Staatsvertrages zum Nationalpark folgend ist dabei eine der Zielrichtungen des LfU, im Rahmen der Gebietsmanagements des Nationalparkamtes das „Prinzip des minimalen Eingreifens“ beizubehalten. In den Entwicklungsbereichen der Naturzone des Nationalparks wird das aktive Management spätestens mit Ablauf der 30-jährigen Entwicklungsphase (2045) beendet, wo immer möglich früher.

Mehr zur Moorschutzprojekten in Rheinland-Pfalz (Stiftung Natur und Umwelt)

Welttag der Feuchtgebiete

Der Welttag der Feuchtgebiete wird seit 1997 jährlich am 2. Februar begangen. Er erinnert an das internationale "Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel". Das am 2. Februar 1971 im iranischen Ramsar getroffene Abkommen (Rasmsar-Vereinbarung) wurde inzwischen von 172 Staaten ratifiziert.