Chemische Überwachung des Grundwassers
Für die Auswertungen zur Beschreibung der Grundwasserbeschaffenheit stehen Daten aus unterschiedlichen Quellen mit unterschiedlicher Messstellendichte und Untersuchungshäufigkeit zur Verfügung. Zum einen betreibt das Landesamt seit 1980 ein eigenes, qualitatives Grundwassermessnetz, zum anderen stehen die im Rahmen einer freiwilligen Kooperationsvereinbarung gelieferten Daten von Rohwasseruntersuchungen der öffentlichen Wasserversorgungsbetreiber zur Verfügung.
In der Summe der Daten – die „Datenbank Grundwasser“ umfasst neben den Messstellen-Stammdaten viele Tausend Grund- und Rohwasseranalysen – ergibt sich ein sehr guter Überblick zur Beschaffenheit des Grundwassers in Rheinland-Pfalz, den Sie in Kapitel 6 des Grundwasserberichtes 2007 erhalten.
Das größte, regelmäßig untersuchte amtliche Messnetz ist das sogenannte Grundmessnetz bestehend aus Basis- und Trendmessstellen. Es zeigt die weitgehend anthropogen unbeeinflusste Grundwasserbeschaffenheit in den verschiedenen Grundwasserlandschaften von Rheinland-Pfalz auf. Diese Grundwassermessstellen dürfen weder punkt- noch linienförmigen Kontaminationsquellen zuzuordnen sein, wohl aber diffuse, anthropogene Beeinflussungen aufzeigen, soweit diese als regionaltypisch zu bezeichnen sind. Das Grundmessnetz ist flächenrepräsentativ angelegt.
Im Rahmen der EU-Meldepflichten wird ein weiteres, das sogenannte EUA-Messnetz betrieben. Auch dieses Messnetz ist flächenrepräsentativ angelegt. Es besteht aus etwa 50 Grundwassermessstellen, für die sowohl quantitativ wie auch qualitativ schon längere Messreihen zur Verfügung stehen. Diese Daten werden jährlich an das Umweltbundesamt gemeldet und halten u. a. Einzug in EU-Berichte zur Grundwasserbeschaffenheit.
Darüber hinaus werden kleinere, regelmäßig untersuchte Sondermessnetze zur Thematik U-ferfiltrateinfluss, Entwicklung von Versauerungserscheinungen sowie Nitrat- und Pflanzenschutzmittel-Einträge in das Grundwasser betrieben. Probenahmen und Untersuchungen im Labor erfolgen durch das Landesamt selbst. Es werden jährlich etwa 800 bis 1.000 Grundwasserproben entnommen, wobei der jeweils zu untersuchende Parameterumfang variieren und bis hin zur Bestimmung von 150 Einzelparametern reichen kann.
Ergänzt werden diese amtlichen Untersuchungen durch die von den Betreibern der öffentlichen Wasserversorgung zur Verfügung gestellten hydrochemischen Untersuchungsergebnisse an Rohwassergewinnungsanlagen. Derzeit sind in der wasserwirtschaftlichen Datenbank nahezu 3.000 aktive Wasserfassungen der öffentlichen Wasserversorgung erfasst. Diese Daten stehen innerhalb der Wasserwirtschaftsverwaltung digital als „Auskunftssystem Wasserversorgung“ zur Verfügung.