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Vorkommen:
Das Schwerpunktvorkommen des Uhus in Rheinland-Pfalz liegt in den Landkreisen Bad Kreuznach, Kusel, dem Donnersbergkreis sowie dem Landkreis Mayen-Koblenz in der Eifel. In den Nachbarlandkreisen rund um das Schwerpunktgebiet befinden sich kleinere Vorkommen; einziger Landkreis in Rheinland-Pfalz ohne Nachweis eines Uhus ist der Landkreis Germersheim.
Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.
Gefährdung:
In der roten Liste Rheinland-Pfalz wurde der Uhu 2014 als ungefährdet eingestuft. Auch in der deutschlandweiten Roten Liste von 2007 war dies der Fall. Jedoch galt er 1973 in Rheinland-Pfalz in Folge übermäßiger Jagdaktivität als ausgestorben. In den Folgejahren wurden deswegen immer wieder Altvögel freigelassen, sodass sich die Art schließlich wiederansiedeln konnte. Zwischen 2005 und 2009 lag der Uhubestand bei 290-400 Paaren, im Zeitraum von 2007 bis 2012 waren es 300-400 Paare, was auf keine wesentliche Bestandszunahme hindeutet.
Defizite in der Verbreitung des Uhus lassen sich vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft erklären, welche das Nahrungsangebot des Uhus einschränkt. Aber auch eine Steilwandvergitterung, die mögliche Steinschläge verhindern soll, gefährdet den Uhu stark, da ihm dadurch der Zugang zu seinen bevorzugten Brutplätzen verwehrt wird.
Der Stand der Roten Listen ist den Quellenangaben in ARTeFAKT zu entnehmen.
Schutz:
Der Uhu gehört zu den streng geschützten Arten nach § 7 des Bundesnaturschutzgesetzes. Weiterhin gehört er zu den Zielarten der Vogelschutzgebiete in Rheinland-Pfalz, für die ein Artsteckbrief erstellt wurde.
Da Uhus als Brutplatz hauptsächlich freianzufliegende Steilwände bevorzugen, ist es umso wichtiger, dass diese Steilwände nicht zuwachsen. Eine zeitweilige Freischneidung der Steilwände ist eine mögliche Schutzmaßnahme für den Uhu, jedoch müssen hierbei auch die Belange des Landschaftsschutzes berücksichtigt werden. Vorschläge zur Intensivierung der Pflege vorhandener und potentieller Uhu-Brutplätze können dem Bericht der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE) für die drei am stärksten vom Uhu besiedelten Landkreise im Süden entnommen werden.
Generell ist die Schaffung und Erweiterung, sowie die Sicherung von Brutnischen ein Schutzziel, damit sich die Eignung von Habitaten verbessert und dadurch der Bruterfolg des Uhus erhöht werden kann.